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Hummelgasse 56-64

Fakten

Hummelgasse 56-64

Hummelgasse 56-64, 1130 Wien

Baujahr: 1966-1968

Wohnungen: 59

Architekt: Josef Ludwig Kalbac

Wohnen in Wien

In den 1960er-Jahren nahm der Wohnbau in Wien bis hin zum Wohnungsbauboom der 1970er-Jahre kontinuierlich zu. Die Grundlage dafür bildeten 1961 ein städtebauliches Konzept und ein Generalverkehrsplan von Roland Rainer. Der geplante U-Bahn-Bau sowie die Erschließung bisheriger Randgebiete nördlich der Donau förderten diese Entwicklung. Besonders am südlichen und östlichen Stadtrand gab es Grundstücke zu günstigen Preisen, auf denen neue große Wohnviertel geschaffen wurden. Die neue Fertigteilbauweise mit vorgefertigten Betonelementen erlaubte es, in kurzer Zeit ganze Stadtteile neu zu errichten.

Geschichte

Am Rande des "Hietzinger Cottage" mit seiner lockeren Villenbebauung wurde die Wohnhausanlage auf einem brachliegenden Bauplatz an der Hummelgasse errichtet. Viele Grundstücke in dieser Gegend wurden gegen Ende des 19. Jahrhunderts bebaut, einige Bauplätze parallel zur Verbindungsbahn blieben jedoch unbebaut. Die Gemeinde erwarb das Grundstück im Jahr 1966, um es für den Wohnhausbau zu nutzen.

Die Architektur

Die Wohnhausanlage besteht aus drei Baukörpern, die locker auf dem Grundstück angeordnet sind. Die Grünflächen, welche die Häuser umgeben, sind mit einfachen gärtnerischen Mitteln gestaltet und verleihen der Anlage einen offenen Charakter. Die Architektur der viergeschoßigen Wohnhäuser ist zurückhaltend und in ihrer Wirkung einheitlich. Die regelmäßig gegliederten Fassaden werden zur Straße hin durch leicht vortretende, über die gesamte Bauhöhe reichende Vorsprünge unterteilt, hinter denen sich die Stiegenhäuser befinden. Ein wesentliches Gestaltungsmerkmal ist die Anordnung der in Form und Größe unterschiedlichen Fenster, wobei sich die Fenstergröße nach der Funktion der dahinter liegenden Wohnräume richtet. Die Anlage ist ein typisches Beispiel für den sachlich-funktionalen Wohnhausbau der 1960er-Jahre mit der Tendenz zu klar umrissenen Formen.

... und die Kunst

In der Grünanlage steht eine Steinzeugplastik von Angela Varga-Weiss. Das Kunstwerk trägt den Titel "Die Stadt wächst hinaus" und stammt aus dem Jahr 1968.

Der Name

Die Hummelgasse wurde im Jahr 1898 nach dem Komponisten Johann Nepomuk Hummel (1778-1837) benannt. Hummel war ein Schüler Mozarts und verfasste zahlreiche Klavierkonzerte und Lieder.

Architekten

Josef Ludwig Kalbac - Josef Ludwig Kalbac (1902-1980) studierte nach Abschluss einer handwerklichen Lehre bei Oskar Strnad an der Kunstgewerbeschule Wien Architektur. Als gelegentlicher Mitarbeiter im Büro Josef Hoffmanns war er unter anderem an den Inneneinrichtungen von dessen Reihenhäusern in der Wiener Werkbundsiedlung (1931/32) beteiligt und errichtete gemeinsam mit Hoffmann einen Wohnbau für die Gemeinde Wien im 5. Bezirk in der Blechturmgasse 23-27. Neben industriellen Holzhäusern für eine Wohnsiedlung in Wien Schwechat 1940/41 entstanden auch zahlreiche Projekte für Einfamilienhäuser und Siedlungen; im Jahr 1948-51 errichtete Josef Kalbac den Gemeindebau in der Malfattigasse 27-31.