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Wolkersbergenstraße 10

Fakten

Wolkersbergenstraße 10

Wolkersbergenstraße 10, 1130 Wien

Baujahr: 1949-1949

Wohnungen: 7

Architekt: Robert Zeidner

Weitere Adressen

Jakob-Stainer-Gasse 31-33, 1130 Wien

Wohnen in Wien

Ab 1949 war der Wohnbau zahlenmäßig wieder auf dem Niveau des "Roten Wien" der Zwischenkriegszeit. Doch noch war die Bevölkerung verarmt und oft obdachlos. Kleine Duplex-Wohnungen, die später zusammengelegt werden konnten, linderten schließlich die Wohnungsnot. 1951 wurde Franz Jonas, Sohn einer Arbeiterfamilie, Bürgermeister von Wien. In seine Amtszeit fiel die rege Bautätigkeit im Rahmen des Projektes "Sozialer Städtebau" ab 1952. Das 8-Punkte-Programm hatte die Trennung von Wohn- und Gewerbebereichen, eine Auflockerung der Wohnbereiche sowie die Assanierung einzelner Viertel zum Ziel. Die standardmäßige Ausstattung der Wohnungen wurde verbessert - alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

Westlich des Wohnbaus wurde 1908 das Krankenhaus Lainz, damals die Kaiser-Franz-Josef-Regierungsjubiläums-Krankenanstalt, errichtet. An der Stelle des heutigen Wohnbaus befanden sich um diese Zeit die Flur Innere Waldäcker und ein kleiner Park. Zwischen 1928 und 1938 entstand die Siedlung Lockerwiese und im Zuge dessen wurde ein Großteil der Wolkersbergenstraße mit Reihenhäusern verbaut.

Die Architektur

Die zweigeschoßige Wohnhausanlage liegt an der Ecke Wolkersbergenstraße und Jakob-Stainer-Gasse. Der erste Trakt liegt direkt an der Wolkersbergenstraße, der zweite Bauteil befindet sich bereits in der Jakob-Stainer-Gasse. Die relativ kleine Anlage mit insgesamt nur sieben Wohnungen passt sich gut der umliegenden Verbauung an. Auch die einzelnen Reihenhäuser der Siedlung Lockerwiese im Westen und die benachbarten Wohnbauten sind ähnlich kompakt angelegt. Der einheitliche Charakter wird durch die einfache Gestaltungsweise ergänzt. Die glatte Fassade gliedert sich in regelmäßige Fensterachsen, die Öffnungen sind ohne Rahmung in die Wandfläche eingeschnitten. Die Wohnungen des vorderen Traktes sind über den gemeinsamen Innenhof zugänglich, der Zugang zum zweiten Bauteil erfolgt über die Jakob-Stainer-Gasse. Die Wohnbauten sind mit Walmdächern ausgestattet, Bäume und Sträucher schotten die Häuser von der Straße ab.

Der Name

Die Straße, in der der Wohnbau steht, trägt seit 1911 den Namen Wolkersbergenstraße und führt auf den 302 m hohen Wolkersberg. Die Bezeichnung geht auf den ehemaligen Flurnamen zurück, der 1444 erstmals erwähnt worden ist.

Architekten

Robert Zeidner - Robert Zeidner (1925-1978) studierte Architektur an der Technischen Universität Wien. Als selbständiger Architekt war er vor allem im Wohnbau tätig und entwarf auch für die Gemeinde Wien mehrere Wohnbauten, wie etwa die Wohnhäuser Badhausgasse 5-7 in Wien 7 (1980-1982) und Breitenfurter Straße 360-368 in Wien 23 (1972-1975). Für die Gemeinnützige Bau- und Wohnungsgenossenschaft Wien-Süd wurden rund 3.000 Wohneinheiten nach seinen Entwürfen realisiert. Zuletzt war Robert Zeidner auch Fachvorstand für Architektur an der HTL Schellinggasse in Wien 1.