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Quaringasse 22

Fakten

Quaringasse 22

Quaringasse 22, 1100 Wien

Baujahr: 1961-1962

Wohnungen: 60

Architekt: Hans Paar

Weitere Adressen

Knöllgasse 56-60, 1100 Wien

Wohnen in Wien

In den 1960er-Jahren nahm der Wohnbau in Wien bis hin zum Wohnungsbauboom der 1970er-Jahre kontinuierlich zu. Die Grundlage dafür bildeten 1961 ein städtebauliches Konzept und ein Generalverkehrsplan von Roland Rainer. Der geplante U-Bahn-Bau sowie die Erschließung bisheriger Randgebiete nördlich der Donau förderten diese Entwicklung. Besonders am südlichen und östlichen Stadtrand gab es Grundstücke zu günstigen Preisen, auf denen neue große Wohnviertel geschaffen wurden. Die neue Fertigteilbauweise mit vorgefertigten Betonelementen erlaubte es, in kurzer Zeit ganze Stadtteile neu zu errichten.

Geschichte

Das Viertel an der Triester Straße war seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts in Rasteraufteilung mit Wohnhäusern verbaut worden. Der Komplex Quaringasse schloss eine durch Kriegszerstörung bedingte Baulücke und wurde als dreiflügelige Anlage um einen begrünten Innenhof errichtet. Ein für den Innenhof geplanter eingeschoßiger Saalbau wurde nicht verwirklicht.

Die Architektur

An der Ecke Quaringasse/Knöllgasse entstand 1961-62 eine Wohnhausanlage in dreiseitiger Blockrandverbauung um einen rechteckigen Innenhof. Der Bau schließt unmittelbar an den Viktor-Adler-Hof an, mit dem er den Innenhof teilt.

Die Gebäude sind auf ansteigendem Gelände errichtet. Das Haus an der Quaringasse ist sechsgeschoßig, jenes an der Knöllgasse siebengeschoßig mit ausgebauter Mansarde (Atelierwohnungen) und Walmdächern. Während die Gliederung der Außenfassade durch regelmäßige Fensteraufteilung und vertikale Balkonreihen bestimmt wird, ist die Hofansicht durch horizontal versetzte Fenster und zeittypische französische Fenster rhythmisiert. Der Zugang zu den einzelnen Stiegen erfolgt von der Hofseite aus. Im begrünten Innenhof, der durch eine rechteckige Toreinfahrt geöffnet ist, befinden sich Stellplätze für Pkw. Durch eine Treppenanlage ist er mit dem etwas tiefer liegenden Innenhof des Viktor-Adler-Hofes verbunden.

Der Name

Die Quaringasse ist seit 1911 nach Josef Freiherr von Quarin (1733-1814) benannt, der sich als Oberdirektor des Allgemeinen Krankenhauses, Gründer der Findelanstalt, und Vorkämpfer für Hygiene und Volksgesundheit große Verdienste erworben hat.

Architekten

Hans Paar - Hans Paar (1892-1977) praktizierte nach seinem Studium an der Technischen Hochschule in Prag im Büro Gessner in Wien, wo er unter anderem am Ferdinand-Lassalle-Hof mitarbeitete. Mit seinem Bruder Adolf Paar und seinem Partner Paul May schuf er die beiden Gemeindebauten in der Hickelgasse in Wien 14 und Fultonstraße 3-11 in Wien 21. Nach Kriegsende zeigte Paar, der selbst in der Künstlersiedlung lebte und sich während des Zweiten Weltkrieges mit der Planung von Industriebauten beschäftigte, reges Interesse am Wiederaufbau in Wien.