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Oberlaaer Straße 39

Fakten

Oberlaaer Straße 39

Ober-Laaer Straße 39, 1100 Wien

Baujahr: 1958-1959

Wohnungen: 96

Architekt: Elisabeth Gass, Hans Gass

Weitere Adressen

Kästenbaumgasse 39-41, 1100 Wien

Kästenbaumgasse 28-34, 1100 Wien

Wohnen in Wien

In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

Mit der Eingemeindung der bäuerlich strukturierten Gemeinde begann in der 2. Hälfte der 1950er-Jahre schrittweise die Erschließung neuer Wohnflächen in Oberlaa. An der Durchzugsstraße, der Oberlaaer Straße, befand sich ein Bauernhof. Der hakenförmige, eingeschoßige Bau wurde zum Wohnhaus mit Kleinwohnungen adaptiert, musste aber 1957 wegen Baufälligkeit abgerissen werden.

Die Architektur

Auf dem sich bis zum Liesingbach erstreckenden Grundstück plante das Architektenehepaar Gass eine großzügige Wohnanlage mit Grünflächen. Die Bauhöhe der aus 10 Wohnhäusern bestehenden Anlage auf der Parzelle Oberlaaer Straße - Kästenbaumgasse - Untere Kaistraße berücksichtigt die umliegende Bebauungsstruktur. Dem Straßendorf entsprechend sind die beiden Häuser an der Ecke Oberlaaer Straße/Kästenbaumgasse hakenförmig versetzt, sodass eine geschlossene Zeile erreicht wird. Die übrigen Bauten an der Kästenbaumgasse und am Liesingbach sind in Riegelverbauung angeordnet. Die einfachen Häuser mit zwei Geschoßen und Satteldächern sind von der Hofseite aus zu betreten. Gleichförmig gestaltete Fenster in regelmäßiger Austeilung und die Farbe des Feinputzes sind ein vereinheitlichendes Gestaltungselement der Anlage. Rasenanlagen und Kinderspielplätze, die zwischen den einzelnen Riegeln liegen, sind der ländlichen Siedlungsstruktur angepasst.

Der Name

Die Oberlaaer Straße ist seit 1954 nach der zuvor selbstständigen Gemeinde Oberlaa benannt. Teile der Gemeinde wurden bereits 1892 dem 10. Bezirk eingegliedert, der Rest 1954.

Architekten

Elisabeth Gass - Elisabeth Gass (geb. Khuen, 1921) studierte ab 1942 Architektur an der Technischen Hochschule Wien. Als selbständige Architektin war sie vorwiegend mit ihrem Gatten Johannes Gass im Bereich Wohnbau tätig. Mit ihm entwarf sie unter anderem für die Gemeinde Wien die Wohnhausanlage Oberlaaer Straße 39 in Wien 10 (1958-1959) und in einer größeren Arbeitsgemeinschaft die Anlage Mautner-Markhof-Gasse 10 in Wien 11 (1964-1966).

Hans Gass - Der in Apatin/Serbien geborene Hans Gass (1921-1992) studierte Architektur an der Technischen Hochschule Wien. Als selbständiger Architekt arbeitete er vor allem mit seiner Gattin Elisabeth Gass zusammen. Unter anderem war er für die Gemeinde Wien an den Plänen zu den Wohnhausanlagen Herzgasse 99-101 in Wien 10 (1953/54) und Arltgasse 2-16 in Wien 16 (1956) beteiligt.