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Raxstraße 21-27

Fakten

Raxstraße 21-27

Raxstraße 21-27, 1100 Wien

Baujahr: 1931-1933

Wohnungen: 251

Architekt: Johann Flieger

Weitere Adressen

Stefan-Fadinger-Platz 3-7, 1100 Wien

August-Forel-Gasse 2-8, 1100 Wien

Ernst-Ludwig-Gasse 18, 1100 Wien

Wohnen in Wien

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde die Sozialdemokratie bestimmende Kraft im Wiener Rathaus. 1922 wurde Wien ein selbstständiges Bundesland. Damit war auch der Grundstein für das "Rote Wien" gelegt. Neben Reformen im Gesundheits- und Bildungswesen wurde 1923 ein umfangreiches Bauprogramm gestartet, um für die Bevölkerung menschenwürdige Wohnungen zu schaffen - hell, trocken, mit Wasserleitung und WC ausgestattet, waren sie ein krasser Gegensatz zu den Bassena-Wohnungen in den Mietskasernen. Wesentlicher Teil der Anlagen waren Gemeinschaftseinrichtungen wie Bäder, Kindergärten, Waschküchen, Mütterberatungsstellen, Ambulatorien, Tuberkulosestellen, Turnhallen, Bibliotheken etc. Die Stadt Wien errichtete in der Zwischenkriegszeit 63.000 Wohnungen.

Geschichte

Ab den 1920er-Jahren wurde das bis dahin unbebaute Gebiet auf dem Hügelrücken des Wienerberges mit Wohnhausanlagen verbaut. Dabei kamen unterschiedliche Konzepte des kommunalen Wohnens zur Anwendung. Südlich der Raxstraße entstand zwischen der Triester Straße und der Neilreichgasse die so genannte "Garten-" oder "Rasenstadt". Die Wohnanlage Raxstraße 21, 23 samt den Häusern 25-27 beim Stefan-Fadinger-Platz ordnet sich diesem Konzept ein. Sie wurde ein Jahr nach dem Bau des Johann-Miethlinger-Siedlung in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kloster des Karmeliterordens errichtet, welches damals noch von einem großen Garten umgeben war.
1945 zerstörte eine Bombe nicht nur die so genannte Notkirche auf dem Stefan-Fadinger-Platz, sondern auch die angrenzenden Häuser Raxstraße 23-27 wurden schwer beschädigt. Im Zuge des Winterbauprogramms 1953/54 wurden sie wiederaufgebaut und um insgesamt 32 Dachgeschoßwohnungen erweitert.
Vor dem Haus Raxstraße 27, an der Seite zur Kirche, befindet sich ein Gedenkstein zur Erinnerung an die Opfer des Bombentreffers.

Die Architektur

Die Wohnhausanlage im Bereich zwischen Raxstraße, Stefan-Fadinger-Platz und Ernst-Ludwig-Gasse wurde 1931 - 1933 vom Wiener Stadtbauamt nach Plänen des Architekten Johann Flieger in zwei Bauabschnitten errichtet. Der erste Bauabschnitt sah die Verbauung einer rechteckigen Parzelle an der Raxstraße vor dem Karmeliterkloster vor (Raxstraße 25-27) vor, während der zweite Abschnitt die Verbauung des Grundstückes neben der Johann-Miethlinger-Siedlung umfasste (Raxstraße 21, 23). Die Gestaltung der insgesamt sechs Doppelhäuser, vier davon in Blockrandverbauung um einen rechteckigen Gartenhof, schließt eng an die Häuser der Gartenstadt an. Die einzelnen Gebäude sind dreigeschoßig mit Walmdach, wobei der mittlere Bauteil jeweils durch einen Mansardenausbau überhöht ist. Straßenseitig treten jeweils die äußeren Bauteile pavillonartig nach vor, während die Baufluchten an den Hofseiten einheitlich gerade verlaufen. Mittige Treppenhäuser sind durch größere Sprossenfenster kenntlich gemacht. Neben zeittypisch symmetrisch angeordneten quadratischen Lukenfenstern gelangte architektonischer Dekor, wie übereck gezogene schmale Gesimse (Raxstraße 25 - 27) oder ein farbig abgesetzter Eingangsbereich, nur sparsam zur Anwendung.

Der Name

Die Raxstraße wurde 1932 nach einem der Wiener Hausberge benannt.

Architekten

Johann Flieger - Der Architekt und Stadtbaumeister Johann Flieger (1883-1946) entwarf für die Gemeinde Wien die Wohnhausanlage Raxstraße 21-27 in Wien 10 (1931-1933).