Berggasse 5
Berggasse 5
Berggasse 5, 1090 WienBaujahr: 1825
Wohnungen: 16
Wohnen in Wien
Nach dem endgültigen Zurückdrängen des Osmanischen Reiches zu Ende des 17. Jahrhunderts konnte in Wien und seinen zerstörten Vorstädten mit dem Wiederaufbau begonnen werden. Die stark einsetzende Bautätigkeit hatte eine Barockisierung des Stadtbildes zur Folge. Die weitreichenden Reformen unter Joseph II. führten 1783 auch zur Modernisierung der Stadtverwaltung. Die Einführung der ersten Hausnummern (Konskriptionsnummern) sowie die Entwicklung der Kanalisation und Straßenreinigung fallen in diese Zeit. Die Auflassung zahlreicher Klöster und Friedhöfe schuf zudem neue Bauplätze.
Geschichte
Schon 1835, kurz nach der Errichtung des Gebäudes, wurde ein zusätzliches Geschoß und im Jahr 1890 im Hof ein Saalbau errichtet, der heute die Büros des Universitäts-Verlages facultas beherbergt. Nach zahlreichen Besitzerwechseln erwarb die Stadt Wien 1968 das Gebäude. Das Haus steht unter Denkmalschutz.
Die Architektur
Das vielachsige Biedermeiereckhaus weist vier Geschoße auf, die jeweils mit durchlaufenden Gesimsen voneinander abgesetzt sind. Die weitgehend schmucklose Hauptfassade zur Berggasse mit ihrem flachen Mittelrisalit wirkt schlicht und zurückhaltend. An der Fassade zur Wasagasse fällt die sehr hohe Sockelzone auf, die den Niveauunterschied der steil abfallenden Berggasse ausgleicht. Das Erdgeschoß ist durch Blendarkaden gekennzeichnet, teilweise finden sich Giebelverdachungen. Die Fassade ist in zwei verschiedenen Gelbtönen gehalten, wobei der hellere die Gliederungselemente hervorhebt, während der Sockel grau ist. Im Hof dominiert der eingebaute Saal mit sieben großen, verglasten Rundbogenöffnungen und neobarockem Stuckdekor. In seiner Dachzone befindet sich ein Blendgiebel, verziert mit einem ovalen Ornament.
... und die Kunst
Die Einfahrt ist durch sehr aufwändige Stuckreliefs mit floralen Motiven geschmückt.
Der Name
Die Benennungen des Hauses "Zum Schweizer" bzw. "Zum silbernen Bären" gehen auf Gasthäuser dieser Namen zurück, die sich hier befunden haben.
Prominente Bewohner
In den 1980er-Jahren wohnten hier der Gastronom und Galerist Kurt Kalb sowie der ehemalige ORF-Generalintendant und Schauspieler Taddäus Podgorski.