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Pfeilgasse 10-12

Fakten

Pfeilgasse 10-12

Pfeilgasse 10-12, 1080 Wien

Baujahr: 1954-1956

Wohnungen: 60

Architekt: Heinrich Reitstätter

Wohnen in Wien

In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

In den Jahren 1954 bis 1956 wurde nach den Plänen von Heinrich Reitstätter in der Pfeilgasse 10-12 ein Wohnhaus mit heute 61 Wohnungen und zwei Geschäftslokalen erbaut. Zudem wurde in dem Gebäude ein städtischer Kindergarten eingerichtet. Dies ist auch der Grund für die Gestaltung des großzügig angelegten Innenhofs als Spielplatz. Heute befindet sich in diesen Räumlichkeiten das Bildungszentrum der Kinderfreunde.

Die Architektur

Der Grundriss des Gebäudes ähnelt einem großen "T", wobei der "Querbalken" den größeren der beiden Trakte darstellt. Er erstreckt sich in Nord-Süd-Ausrichtung fast über das gesamte Grundstück und bildet die östliche Begrenzung des Innenhofs. Der größere Teil der Straßenfront wird vom dazu rechtwinkelig angelegten Längstrakt eingenommen. Mehr als die Hälfte des Grundstücks ist als parkähnlicher Innenhof angelegt. Die Wohnhausanlage verfügt über eine Hofeinfahrt mit dem Zugang zur Stiege 1; die Stiege 2 wird von der Hofseite aus erschlossen. Beide Stiegen verfügen über eine Aufzuganlage.
Die Baulinie gibt, da sie nicht parallel zur Straßen verläuft, vor dem Haus eine trapezförmige Fläche frei, die durch Bepflanzung sowie mit Naturstein und einem Brunnen gestaltet wurde. Das Erdgeschoß des Hauses hebt sich mit seiner horizontalen Fassadenstruktur von der schlicht gestalteten Front der fünf darüber liegenden Stockwerke ab.

... und die Kunst

Matthias Hietz ist der Schöpfer der Figurengruppe für den Brunnen am Vorplatz der Wohnhausanlage - das 1954 geschaffene Kunstwerk steht unter Denkmalschutz. Der Künstler erhielt 1961 den Kulturpreis des Landes Niederösterreich und ist der Gründer des "ständigen Künstlersymposiums" neben dem Steinbruch in Lindabrunn in Niederösterreich.

Der Name

Die Pfeilgasse wurde 1862 nach einem Hausschild "Zum Pfeil" benannt, der vorherige Name des Straßenzuges lautete "Neue Gasse im Sack".

Architekten

Heinrich Reitstätter - Heinrich Reitstätter (1903-1971) studierte Architektur an der Akademie der bildenden Künste Wien. In Wien realisierte er auch den Großteil seiner Wohnbauprojekte, darunter die kommunale Wohnhausanlage in der Pfeilgasse 10-12, Wien 8. In Salzburg zeichnete er für die Bauleitung des "Hotel Europa" verantwortlich (Pläne von Josef Bevcar). Zudem plante er den Umbau einiger Filialen der Creditanstalt-Bankverein AG in Salzburg und Wien.