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Kochgasse 25

Fakten

Kochgasse 25

Kochgasse 25, 1080 Wien

Baujahr: 1952-1953

Wohnungen: 35

Architekt: Karl Schwanzer

Weitere Adressen

Haspingergasse 2, 1080 Wien

Kochgasse 25A, 1080 Wien

Wohnen in Wien

Ab 1949 war der Wohnbau zahlenmäßig wieder auf dem Niveau des "Roten Wien" der Zwischenkriegszeit. Doch noch war die Bevölkerung verarmt und oft obdachlos. Kleine Duplex-Wohnungen, die später zusammengelegt werden konnten, linderten schließlich die Wohnungsnot. 1951 wurde Franz Jonas, Sohn einer Arbeiterfamilie, Bürgermeister von Wien. In seine Amtszeit fiel die rege Bautätigkeit im Rahmen des Projektes "Sozialer Städtebau" ab 1952. Das 8-Punkte-Programm hatte die Trennung von Wohn- und Gewerbebereichen, eine Auflockerung der Wohnbereiche sowie die Assanierung einzelner Viertel zum Ziel. Die standardmäßige Ausstattung der Wohnungen wurde verbessert - alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

Der ursprüngliche Plan, das im Krieg schwer beschädigte Gründerzeithaus in der Kochgasse 25 wiederherzustellen, wurde, nachdem das Ausmaß des Schadens offensichtlich geworden war, von der Stadt Wien verworfen. 1952/53 errichtete die Stadt Wien Ecke Haspingergasse/Kochgasse eine neue Wohnhausanlage. 1981 wurden in beiden Stiegen Aufzüge eingebaut. Heute befinden sich im Haus 35 Wohnungen sowie zwei Geschäftslokale im Erdgeschoß.

Die Architektur

Das nach den Plänen Karl Schwanzers errichtete, fünfstöckige Eckhaus sollte die Baulücke des nach dem Krieg abgetragenen Vorgängerbaus ersetzen. An der Nordseite des Gebäudes ermöglicht die Baulinie den Einbau von Balkonen. Beide Stiegen sind durch getrennte Eingänge straßenseitig zu begehen. Der Grundriss der Anlage gibt an der Hinterseite einen schmalen, lang gezogenen Hof frei, wo die Zubauten für die Aufzüge Platz fanden. Sowohl die Gesimskante als auch der Sockelabschluss schließen auf einer Linie mit dem Nachbarhaus Nr. 27 ab. Mit seinen dezent eingefassten Fenstern fügt sich das Gebäude nahezu nahtlos in das Ensemble der Gründerzeitfassaden ein.

Der Name

Die Kochgasse trägt ihren Namen seit 1862. Sie ist benannt nach dem herrschaftlichen Küchenmeister Andreas Dellafuß, der 1787 in dieser Gasse das erste Haus erbauen ließ. Die Haspingergasse ist nach Johann Haspinger (1776-1858) benannt, einem engen Mitstreiter des Tiroler Freiheitskämpfers Andreas Hofer. Haspinger lebte, nachdem er Tirol verlassen musste, zeitweise im Wiener Exil.

Architekten

Karl Schwanzer - Karl Schwanzer (1918-1975) zählt zu den wichtigsten Vertretern der österreichischen Nachkriegsarchitektur. 1940 schloss er sein Studium an der Technischen Universität Wien ab und eröffnete 1949 ein eigenes Atelier in Wien, 1963 ein weiteres in München. Ab 1959 hatte er eine Professur an der TH Wien inne. Zu seinen bedeutendsten Bauten zählen der Österreichische Pavillon für die Weltausstellung in Brüssel 1958 (heute: Museum des 20. Jahrhunderts, Wien 3) und die BMW-Zentrale in München (1973). Posthum erhielt er 1975 den Großen Österreichischen Staatspreis.