Mobile Version aus nicht mehr nachfragen

Stumpergasse 42

Fakten

Stumpergasse 42

Stumpergasse 42, 1060 Wien

Baujahr: 1975-1978

Wohnungen: 30

Architekt: Adolf Svancar

Weitere Adressen

Schmalzhofgasse 23, 1060 Wien

Wohnen in Wien

In den 1970er-Jahren begann eine erste Sanierungswelle des Wohnungsaltbestands der Stadt Wien, um den Wohnstandard anzuheben. Zusätzlich wurden von 1972 bis 1977 rund 16.500 neue Wohnungen gebaut. Der Wohnungsmangel war beseitigt. Nun sollten sich neue Anlagen auch besser in ihre Umgebung einfügen, sich vom Straßenverkehr abwenden, öffentlich gut erreichbar und vor allem mit der nötigen Nahversorgung ausgestattet sein. Damit rückte auch ein Grundgedanke des "Roten Wien" aus den 1930er-Jahren wieder in den Mittelpunkt: Es wurde wieder Wert auf die Sozialisierung des Wohnens gelegt. 1978 wurde die Grundsteinlegung der 200.000sten Wohnung seit 1923 gefeiert.

Geschichte

An Stelle des heutigen Wohnbaus befand sich früher die Vereinssynagoge des "Israelitischen Tempel- und Schulvereins", der 1860 gegründet worden war. Die so genannte "Stumper-Schul" wurde im Jahr 1938 zerstört.

Seit der Erbauung der neuen Wohnhausanlage in den 1970er-Jahren befindet sich im Erdgeschoß eine Polizeidienststelle, die sämtliche Räumlichkeiten dieses Geschoßes im Trakt gegen die Stumpergasse einnimmt.

Die Architektur

Bei dem Bau aus den Jahren 1975-78 handelt es sich um eine siebengeschoßige Wohnhausanlage mit ursprünglich 54 Wohnungen, einer Tiefgarage für 16 PKW und einem begrünten Innenhof mit Spielplatz und Sitzbereich. Teile des Dachgeschoßes wurden bereits zu Beginn mit ausgebaut, Anfang der 1980er-Jahre erfolgte auch der Ausbau der verbleibenden Fläche zur Schaffung eines Ateliers. Der Trakt gegen die Schmalzhofgasse ist dreifach abgetreppt, die Fenster einer Achse sind um einen Halbstock versetzt. Die Fassade des Eckwohnhauses ist vollkommen glatt gestaltet und weist keinerlei Bauschmuck auf. Auffällig scheinen einzig die orange gerahmten Fenster, welche teils zu Zweier- und Dreiergruppen zusammengefasst sind. Die Erdgeschoßzone ist bis zu einer schmalen horizontalen Nut auf Höhe der Fensteroberkante grau verputzt und hebt sich somit von den restlichen gelb gefassten Geschoßen deutlich ab.

Der Name

Die Stumpergasse, vormals Große Steingasse, trägt seit 1862 ihren Namen. Anton Stumper (1740-1814) gab im Jahr 1811 die Gründe zur Errichtung der Gasse frei, die mit Axialbezug auf die Fassade der Gumpendorfer Kirche ausgerichtet ist.

Prominente Bewohner

Univ.-Prof. Architekt Dipl.-Ing. Dimitris Manikas, geboren 1938 in Syros/Griechenland, wohnt hier. Er absolvierte in den Jahren 1959-67 ein Architekturstudium an der Technischen Universität Wien. Der Architekt arbeitet seit 1977 als freischaffender Baukünstler, sein Atelier befindet sich in der Felberstraße in Wien 15.

Architekten

Adolf Svancar - Adolf Svancar (1907-1978) ist 1927/28 als Student der Bildhauerei bei Eugen Steinhof an der Hochschule für angewandte Kunst nachweisbar. Über seine weitere Ausbildung gibt es keine Informationen. Für die Gemeinde Wien war Adolf Svancar an der Errichtung mehrerer Wohnhausanlagen beteiligt. Eigenständig plante er etwa die Wohnhäuser Grundsteingasse 66 in Wien 16 (1978/79) und Stumpergasse 42 in Wien 6 (1975-1978).