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Schönbrunner Straße 34

Fakten

Schönbrunner Straße 34

Schönbrunner Straße 34, 1050 Wien

Baujahr: 1994-1996

Wohnungen: 43

Architekt: Hugo Potyka

Wohnen in Wien

In den 1990er-Jahren konzentrierte sich die Stadt Wien neben geförderten Sanierungen hauptsächlich darauf, die Stadt im Nordosten und Süden zu erweitern (21.000 Wohnungen in vier Jahren). In enger Zusammenarbeit mit der Stadtplanung wurden großflächig Siedlungsgebiete erschlossen, so zum Beispiel der Leberberg in Simmering. Die Gemeindebauten, die nun für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglich sind, passen sich den modernen Bevölkerungsstrukturen an, indem sie flexible Wohnungen auch für Alleinerziehende, ältere Menschen und Alleinstehende bieten. Zudem sparen sie durch eine nachhaltige Bauweise Betriebskosten und Energie.

Geschichte

Der Altbau, vor 1994 abgerissen und in den Jahren 1994 bis 1996 durch eine städtische Wohnhausanlage ersetzt, war 1847 von Karl Pranter geplant und durch den Bauherrn Karl Kindl ausgeführt worden. Das alte Gebäude wurde als frühhistorisches Zinshaus in gotisierenden Formen konzipiert. Seine der Gusseisen-Ständearchitektur entliehenen Gliederungs- und Dekorelemente zeigten eine für die Wiener Wohnhausarchitektur frühe Ausformung so genannter romantisch-historischer Tendenzen, die durch den Bau des Arsenals in den darauf folgenden Jahren anschaulich dargestellt wurden. Von Karl Pranter stammen in der Schönbrunner Straße weiters die Hausnummern 22-24, 23 und 30. Durch den Abbruch der Althäuser Schönbrunner Straße 34 und Grüngasse 21-23 konnte auch der Willi-Frank-Park angelegt werden mit öffentlichem Durchgang und Grünverbindung von der Grüngasse zur Schönbrunner Straße.

Die Architektur

Die entlang der Schönbrunner Straße errichtete Wohnhausanlage besteht aus einem Straßentrakt und einem Hoftrakt. Sie umfasst einen Keller, fünf Obergeschoße, eine Dachterrasse sowie ein ausgebautes Dachgeschoß im Hintertrakt. Neben zwei Stiegen und einer Tiefgarage für 43 PKW, deren Zufahrt über die Schönbrunner Straße erfolgt, sind auch ein Kindertagesheim, ein Polizeiwachzimmer und eine Gesundenuntersuchungsstelle hier untergebracht. An der rechten Gebäudeseite führt ein öffentlicher Durchgang zum Wachzimmer und zum Kindertagesheim.
Erdgeschoß und erstes Obergeschoß sind genutet und von den restlichen Geschoßen durch ein Gesims getrennt. Die erste Etage wird durch regelmäßig angeordnete, quadratische Fensteröffnungen in Gelb bestimmt. Markante Akzente an der Straßenfront setzen darüber hinaus drei Loggienvorbauten über vier Geschoße, die sich harmonisch in die Gesamtfläche der Fassade einfügen. Da das Gebäude an einer stark befahrenen Straße liegt, wird die Lärmbelästigung durch verglaste Flächen abgepuffert. Mit seiner konkaven Seite umfasst der Baukörper einen großzügigen Innenhof, der das Kindertagesheim beherbergt. Der terrainmäßig bedingte Niveauunterschied wird über eine Treppe überwunden.

Die Hoffassade präsentiert sich ebenfalls mit teils verglasten, teils offenen Loggien. Die verglasten Flächen lassen eine Transparenz der Räume entstehen und diese hell und freundlich wirken. Der Hoftrakt führt das Fassadenthema der Straßenfront fort, kommt jedoch ohne Loggien aus. Ein über drei Achsen sowie das ausgebaute Dachgeschoß reichender Mittelrisalit charakterisiert die Westansicht. Vor allem durch die Anordnung der Loggien entsteht eine interessante Fassadenkonzeption, die nicht nur sehr rhythmisch wirkt, sondern vor allem durch die Regelmäßigkeit der Anordnung auch an Symmetrie gewinnt - ein Thema, das sich an allen Fronten zeigt.

Der Name

Die Schönbrunner Straße, eine durch drei Bezirke verlaufende Verbindung (5., 12., 13. Bezirk), die zum Schloss Schönbrunn führt, existiert seit 1898. Ursprünglich hieß sie Lange Gasse, dann Hundsturmer Straße, später Gaudenzdofer Hauptstraße und zuletzt Meidling-Schönbrunner Straße.

Architekten

Hugo Potyka - Hugo Potyka (geb. 1927) studierte Architektur an der Technischen Hochschule Wien und an der Akademie der bildenden Künste, wo er die Meisterklasse von Lois Welzenbacher besuchte. 1962 erwarb er die Befugnis eines Architekten und war in der Folge in mehreren Arbeitsgemeinschaften tätig. Besondere Verdienste erlangte er für seine Planungstätigkeiten für den Donauraum, den Gürtel und den Marchfeldkanal. Er beteiligte sich auch maßgeblich am Umbau des Alten AKH zum Universitätscampus (Wien 9). Bis zu seiner Pensionierung war Potyka Honorarprofessor für Städtebau und Siedlungswesen an der Universität für Bodenkultur.

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