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Brandmayergasse 4

Fakten

Brandmayergasse 4

Brandmayergasse 4, 1050 Wien

Baujahr: 1989-1990

Wohnungen: 21

Architekt: Wiener Stadtbauamt, MA24

Wohnen in Wien

Ab den 1980er-Jahren bestimmte ein neuer Stadtentwicklungsplan die Wohnhaussanierung. Der 1984 gegründete Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds und das Wohnhaussanierungsgesetz 1985 ergänzten die optimalen Voraussetzungen für eine sanfte Stadterneuerung. 36 Prozent der Sanierungsgelder flossen in Gemeindebauten, sodass die berühmtesten Gemeindebauten aus der Zwischenkriegszeit saniert werden konnten, wie z. B. der Karl-Marx-Hof, der George-Washington-Hof oder der Rabenhof. Für Neubauten wurde durch Wettbewerbe eine qualitativ hochwertige und individuelle Architektur sichergestellt, wie das Beispiel Hundertwasserhaus zeigt.

Geschichte

Die Brandmayergasse, die bereits Anfang der 1870er-Jahre als "Neue Straße" geplant und 1875 verlängert wurde, ist erst 1912 endgültig ausgebaut worden. Bauliche Akzente des Gassenzuges, der den Siebenbrunnenplatz mit dem Gürtel verbindet, setzen heute zahlreiche Neubauten, die die einst im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts entstandenen Mietshäuser abgelöst haben. Einige streng- bzw. späthistorische Fassaden sind jedoch in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben. Das Althaus auf dem Areal des heutigen Gemeindebaus, das von Baumeister Joseph Schneider 1890 erbaut wurde, ist in den 1980er- Jahren abgetragen worden.

Die Architektur

Die Schließung der Baulücke im Straßenraum wurde durch ein als Dreispänner konzipiertes, siebengeschoßiges Wohnhaus samt ausgebautem Dachgeschoß längs der Brandmayergasse gelöst. Das Gebäude, zur Gänze unterkellert, zeigt in den ersten beiden Geschoßen eine fünfteilige Gliederung durch Lisenen. Die Sockelzone, die durch ein markantes Gesims von den oberen Etagen getrennt wird und die Höhe des Altbestandes aufnimmt, ist genutet, in der Mitte liegt das rundbogenartige Hausportal. Eines der prägenden Gestaltungsmerkmale des einfach verputzten Wohnhauses ist der vierachsige und über vier Geschoße reichende Mittelrisalit, der in sich nochmals durch den leichten Fassadenrücksprung im Mittelteil sowie durch die unterschiedliche Farbgestaltung dreiteilig gegliedert wird. Nach oben hin wird die Hauptfront durch ein weit auskragendes Hauptgesims abgeschlossen und durch ein Satteldach mit je einer Dachgaupe pro Fläche überhöht. Rückwärtig wird der Bau durch einen geschmackvoll angelegten Garten zum Nachbargrundstück hin begrenzt.

Der Name

Benannt wurde die Brandmayergasse, die unter diesem Namen seit 1875 existiert, nach dem ehemaligen Apotheker und Gemeinderat von Margareten, Eduard Brandmayer (1810 - 1874), der am 17. Mai 1862 zum ersten Bezirksvorsteher des (durch die Trennung von Wieden) neu geschaffenen Bezirkes Margareten gewählt wurde. Die Bezirksvertretung befand sich im damaligen provisorischen Gemeindehaus, dem 1857 eröffneten Schulgebäude in Nikolsdorf Nr. 9 (heute Nikolsdorfer Gasse 18). Erst 1867 konnte das neue Amtshaus in der Schönbrunner Straße 54 bezogen werden, das 100 Jahre später - nach einer gründlichen Restaurierung unter der Leitung der Architektin Herta Pella - 1968 von Bürgermeister Bruno Marek neu eröffnet wurde.

Architekten

Wiener Stadtbauamt, MA24 - -