Mobile Version aus nicht mehr nachfragen

Schelleingasse 3

Fakten

Schelleingasse 3

Schelleingasse 3, 1040 Wien

Baujahr: 1957-1958

Wohnungen: 18

Architekt: Ernst Otto Hoffmann

Wohnen in Wien

In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

Die Baubewilligung für das Wohnhaus Schelleingasse 3 datiert aus dem Jahr 1956, über eine Verbauung aus früheren Jahren ist nichts bekannt. Im Zuge der Errichtung des Nachbarhauses in der Schelleingasse 1 wurde von der Wiener Stadtverwaltung für beide Häuser die gemeinsame Orientierungsnummer 1-3 festgelegt. Das ursprünglich geplante Steinmosaik an der Straßenfassade kam nicht zur Ausführung.

Die Architektur

Der kleine Wohnbau in der Schelleingasse 3 kann als typischer Vertreter der Wohnhausarchitektur der 1950er-Jahre gesehen werden. Ernst Otto Hoffmann konzipierte die Front des Baus als reine Lochfassade. Außer den schmalen Putzrahmen der zweiflügeligen Fenster wird auf jeglichen Dekor verzichtet. Auffallend ist einzig die Geschoßverschiebung in der mittleren der fünf Fensterachsen, wodurch eine optische Verbindung der beiden unterschiedlich hohen Bauteile geschaffen wird. Der Hofdurchgang an der linken Gebäudegrenze führt nicht nur zu den Wohnungen des Hauses Schelleingasse 3, sondern dient zusätzlich auch als Zugang zu dem an der Rückseite gelegenen Hauseingang des Nachbargebäudes, das einige Jahre später - ebenfalls von Ernst Otto Hoffmann - geschaffen wurde.

Der Name

Die Gasse trägt ihre Bezeichnung seit dem Jahr 1891, Namensgeber ist der Maler und Restaurator Carl Schellein (1820 in Bamberg - 1888 in Wien), der ab 1871 auch Leiter der Wiener Restaurierschule war.

Architekten

Ernst Otto Hoffmann - Ernst Otto Hoffmann (30.12.1897-3.11.1989, Wien) studierte in den Jahren 1920-1921 Architektur bei Franz Krauß und besuchte 1922-1924 die Meisterschule von Peter Behrens an der Akademie der bildenden Künste Wien. Bis in das Jahr 1945 hatte er eine Arbeitsgemeinschaft mit dem Architekten Adolf Hoch. Im Zweiten Weltkrieg zeichnete Hoffmann für zahlreiche Industrieanlagen und NS-Siedlungsbauten verantwortlich. Nach dem Krieg war er wieder als selbständiger Architekt tätig. Zu seinen Bauten in Wien zählen u. a.: Beamtenwohnhaus der Gemeinde Wien (gemeinsam mit Otto Wyrlik) - 1050, Stolberggasse/Nikolsdorfergasse 10 - 14 (1929/30); Volkswohnhaus - 1120, Schwenkgasse 54 - 56 (1944); Wohnhäuser der Gemeinde Wien - 1040, Schelleingasse 1 und 3 (1957/58 bzw. 1963/1965); Zubau zum Krankenhaus "Göttlicher Heiland" - 1170, Dornbacher Straße (1965/66).