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Margaretenstraße 31

Fakten

Margaretenstraße 31

Margaretenstraße 31, 1040 Wien

Baujahr: 1970-1972

Wohnungen: 18

Architekt: Gustav Hoppe

Weitere Adressen

Waaggasse 14, 1040 Wien

Wohnen in Wien

In den 1960er-Jahren nahm der Wohnbau in Wien bis hin zum Wohnungsbauboom der 1970er-Jahre kontinuierlich zu. Die Grundlage dafür bildeten 1961 ein städtebauliches Konzept und ein Generalverkehrsplan von Roland Rainer. Der geplante U-Bahn-Bau sowie die Erschließung bisheriger Randgebiete nördlich der Donau förderten diese Entwicklung. Besonders am südlichen und östlichen Stadtrand gab es Grundstücke zu günstigen Preisen, auf denen neue große Wohnviertel geschaffen wurden. Die neue Fertigteilbauweise mit vorgefertigten Betonelementen erlaubte es, in kurzer Zeit ganze Stadtteile neu zu errichten.

Geschichte

Das Wohnhaus von Gustav Hoppe wurde anstelle eines 1781 von Baumeister Ignaz Gerl errichteten Plattenstilhauses gebaut. Die Benützungsbewilligung für die heutige Anlage stammt aus dem Jahr 1973. Die Apotheke war von Beginn an eingeplant, wodurch im Keller auch ein entsprechendes Lager eingerichtet werden konnte. Das Haus trägt im Volksmund den Namen "Zum Frauenbilderl", der auf das ehemalige Hauszeichen (Maria mit Kind) zurückzuführen ist.

Die Architektur

Das sechsstöckige Wohnhaus im typischen Stil der späten 1960er-Jahre ist auf einem spitzwinkeligen Grundstück an der Ecke Margaretenstraße/Waaggasse errichtet. Die beiden Fassaden werden jedoch nicht bis an die Ecke vorgezogen, vielmehr ist der Baukörper hier abgeschrägt und durch einen mehrstöckigen, weit ausladenden Erker betont. Auch der Schaufensterbereich der Apotheke im Trakt gegen die Margaretenstraße wird bis in diese Zone weitergeführt. Bei den Lochfassaden hat Gustav Hoppe auf jeglichen Dekor verzichtet, alleine zwei durchlaufende Nuten über dem 3. und dem 5. Geschoß dienen als horizontale Gliederungselemente. Nach oben hin wird der Bau durch ein leicht vorspringendes Kranzgesims abgeschlossen.

... und die Kunst

An der abgeschrägten Fassade Ecke Margaretenstraße/Waaggasse befindet sich auf Höhe des 1. Stockes ein sekundär angebrachtes ehemaliges Hauszeichen. Ein Mosaik aus den 1970er-Jahren zeigt die Darstellung "Maria mit Kind" (Maria von Montserrat). Das Mosaik ist von einem reliefierten steinernen Volumenrahmen aus dem Barock umgeben, der von einer mit Engelsköpfen besetzten Wolkenbank, einem bekrönenden Baldachin und zwei seitlich schwebenden Putti gebildet wird.

Der Name

Die Margaretenstraße, eine der wichtigsten Ausfallstraßen Wiedens und Margaretens, besteht bereits seit etwa 1700. Ihren heutigen Namen hat sie erst seit 1850, zuvor trug sie unter anderem die Bezeichnungen Adlergasse, Neu-Wiedner Straße, Griesgasse, Reinprechtsdorfer Hauptstraße, Obere Schlossgasse, Ziegelgasse und Obere Bräuhausgasse.

Architekten

Gustav Hoppe - Gustav Hoppe war der Sohn von Paul Hoppe, einem bekannten Wiener Architekten. Nach seiner Ausbildung im Büro des Vaters studierte er ab 1919 Bauingenieurwesen bei Rudolf Salinger und Prof. Carl Mayreder an der TH Wien. Er übernahm das väterliche Baubüro. Zwischen 1928 und 1946 war Gustav Hoppe Assistent am Institut für Baukonstruktion und Baumechanik. Er wurde zum Baurat ernannt. Während des Zweiten Weltkrieges war er für verschiedene Rüstungsbauten zuständig. Danach war er vor allem im Wohnbausektor tätig. Er entwarf unter anderem eine Wohnhausanlage am Migazziplatz, Wien XII. (1952), sowie zusammen mit Erwin Böck eine Wohnanlage in der Schüttaustraße, Wien XXII. (1955/56), und eine Wohnanlage in der Hernalser Hauptstraße 98, Wien XVII. (1949/50).