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Alois-Küblböck-Hof

Fakten

Alois-Küblböck-Hof

Grimmgasse 11-13, 1150 Wien

Baujahr: 1965-1967

Wohnungen: 28

Architekt: Franz Marx

Wohnen in Wien

In den 1960er-Jahren nahm der Wohnbau in Wien kontinuierlich zu. Die Grundlage dafür bildete 1961 ein städtebauliches Konzept von Roland Rainer. Besonders am südlichen und östlichen Stadtrand gab es Grundstücke zu günstigen Preisen, auf denen neue große Wohnviertel geschaffen wurden. Die neue Fertigteilbauweise mit vorgefertigten Betonelementen erlaubte es, in kurzer Zeit ganze Stadtteile neu zu errichten.

Geschichte

Der Tuchfabrikant und Pottasche-Erzeuger Franz Wenzel Dadler kaufte 1799 die Besitzung "Braunhirschen", einen die Grimmgasse umgebenden Vorort, und kurbelte durch Parzellierung die Bautätigkeit in diesem Gebiet an. Auf Dadlers Tätigkeit geht somit die Besiedelung der Gegend rund um die Grimmgasse zurück. An der Stelle des Alois-Küblböck-Hofes befand sich bis 1962 ein Wohnhaus mit sieben Wohnungen und vier Lokalen.

Die Architektur

Die Wohnhausanlage wurde auf einem hakenförmigen Grundriss errichtet, wobei der Hoftrakt entlang einem öffentlichen Durchgang in Richtung Braunhirschengasse verläuft. Die Straßenfassade des fünfgeschoßigen Gebäudes ist zurückhaltend gestaltet und entspricht damit den in den 1960er-Jahren vorherrschenden stilistischen Tendenzen im sozialen Wohnbau in Wien: Über einem Sockelgeschoß folgen die vier Hauptschoße ohne jedwede vertikale oder horizontale Gliederung durch architektonische Elemente. Die Fassade wird lediglich durch die Fensterachsen - große Fenster außen, kleine in der Mitte - dreigeteilt. Die Verglasung der zwei Stiegen, über die der Bau erschlossen wird, bestimmt die Hoffassaden. Diese Form der Beleuchtung von Stiegenhäusern wird sich in den 1970er-Jahren durchsetzen und ist bei vielen Wohnhäusern dieser Zeit zu beobachten.

Der Name

Die Wohnhausanlage wurde nach dem christlich-sozialen Gewerkschaftsfunktionär Alois Küblböck (26. 6. 1900 - 15. 8. 1963) benannt. Küblböck, der 1938 mit dem so genannten "Prominententransport" ins KZ Dachau deportiert worden war, war von 1945 bis 1949 Mitglied des Wiener Gemeinderates.

Architekten

Franz Marx - Franz Marx (geb. 1926) studierte Architektur an der Technischen Hochschule Wien. Nach seinen Plänen wurden in Wien zahlreiche Wohnhäuser errichtet. Für die Gemeinde Wien entwarf er unter anderem den Alois-Küblböck-Hof in Wien 15 (Grimmgasse 11-13, 1965-1967) und die Wohnhäuser Castelligasse 3 in Wien 5 (1972/73) und Salzergasse 14 in Wien 9 (1969/70).