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Mexikoplatz 25

Fakten

Mexikoplatz 25

Mexikoplatz 25, 1020 Wien

Baujahr: 1957-1958

Wohnungen: 48

Architekt: Andreas Hofer

Wohnen in Wien

In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

Das Areal um den Mexikoplatz war zum Teil bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts Augebiet. Die heutige Uferkante des Donaustroms entstand erst durch die 1875 abgeschlossene Donauregulierung. In der Folge wurde auf dem neu gewonnenen Bauland entlang des Donauufers durch die Anlage von Vorgartenstraße, Engerthstraße und Wehlistraße eine Rasterverbauung konzipiert, die bis 1910 vor allem aus Zweckbauten, wie Fabriken, Lagerhäusern und Schiffsstationen, gemischt mit einfachen Wohnbauten bestand. Der heutige Mexikoplatz wurde 1884 angelegt, als Bindeglied zwischen der ersten, 1876 eröffneten Reichsbrücke und der zum Praterstern führenden Lassallestraße. Die Wohnhausanlage wurde ursprünglich für die Firma Spitz & Co errichtet, der auch die dahinter liegenden Häuser Vorgartenstraße 179 und 181 gehörten, mit denen sie einen gemeinsamen Innenhof umschließt. Die gesamte Häusergruppe ist heute im Besitz der Gemeinde Wien.

Die Architektur

Die Wohnhausanlage wurde zwischen zwei Häusern aus der Zeit um 1900 errichtet. Sie umfasst ein als Geschäftszone ausgebildetes Erdgeschoß, fünf Obergeschoße und ein ausgebautes Dachgeschoß. In der Mitte des Erdgeschoßes ist eine breite Durchfahrt zum Innenhof der Anlage eingeschnitten, die von den vertieft eingesetzten Eingängen zu den beiden Stiegenhäusern flankiert wird. Die Fassade der Obergeschoße ist farblich und durch ein schlichtes Gesimsband vom Erdgeschoß abgesetzt. Ihre Gliederung erfolgt durch vier Achsen mit breiten Loggien, die leicht über die Fassadenflucht hinausragen. Die Loggienachsen werden von jeweils zwei hellen Wandvorlagen eingefasst und setzen so dezente vertikale Akzente. Fenster unterschiedlicher Größen strukturieren die glatten, dazwischen liegenden Wandfelder. Ein markantes Gesimsband schließt den Fassadenaufbau kompakt nach oben hin ab und betont zugleich die Länge des Gebäudes. Etwas zurückversetzt ragt dahinter das ausgebaute Dachgeschoß hoch, dem eine durchgehende Terrasse vorgelagert ist. Eine solche findet sich auch an der Hofseite, deren Gliederung nach dem gleichen Schema erfolgt.

Der Name

Der Platz, an dem die Wohnhausanlage steht, wurde 1956 nach dem Staat Mexiko benannt. Der Grund hierfür ist, dass Mexiko der einzige Staat war, der 1938 formell gegen die Besetzung Österreichs durch Deutschland protestierte. Bis 1884 wurde der Platz nach der in der Nähe befindlichen Schwimmschule "Schwimmschulmais" bezeichnet, 1884-1919 Erzherzog-Karl-Platz, nach dem Sieger von Aspern, 1919-1934 Volkswehrplatz, nach der 1918 zum Schutz Österreichs gebildeten Volkswehr, danach wieder Erzherzog-Karl-Platz.

Architekten

Andreas Hofer - Hoch-, Tief- und Eisenbetonbau