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Rudolf-Krammer-Hof

Fakten

Rudolf-Krammer-Hof

Mollardgasse 39-41, 1060 Wien

Baujahr: 1980-1983

Wohnungen: 50

Architekt: Franz Kiener, Manfred Schuster

Weitere Adressen

Linke Wienzeile 136-138, 1060 Wien

Wohnen in Wien

Ab den 1980er-Jahren bestimmte ein neuer Stadtentwicklungsplan die Wohnhaussanierung. Der 1984 gegründete Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds und das Wohnhaussanierungsgesetz 1985 ergänzten die optimalen Voraussetzungen für eine sanfte Stadterneuerung. 36 Prozent der Sanierungsgelder flossen in Gemeindebauten, sodass die berühmtesten Gemeindebauten aus der Zwischenkriegszeit saniert werden konnten, wie z. B. der Karl-Marx-Hof, der George-Washington-Hof oder der Rabenhof. Für Neubauten wurde durch Wettbewerbe eine qualitativ hochwertige und individuelle Architektur sichergestellt, wie das Beispiel Hundertwasserhaus zeigt.

Geschichte

Bereits 1976 begannen die Planungen für diese Wohnhausanlage. 21 der insgesamt 51 Wohnungen sind Maisonettewohnungen, 4 sind als behindertengerechte Wohnungen konzipiert. Der erste Stock, ursprünglich als Ärztezentrum gedacht, wird heute primär von den Räumlichkeiten einer Behindertenwerkstatt eingenommen, die in den 1990er-Jahren auch baulich vergrößert wurde.

Die Architektur

Das Laubenganghaus umschließt einen begrünten Innenhof, der auf dem Niveau des ersten Stockwerks liegt. Im Bauteil an der Wienzeile gibt es vorwiegend große Maisonettewohnungen, deren polygonale verglaste Loggien einheitlich Richtung Süden ausgerichtet sind. Die modulartig aneinandergefügten Wohneinheiten sind räumlich versetzt, große und kleine Loggien wechseln einander ab. Daraus ergibt sich eine Staffelung der Fassade, die sich auch an der Hofseite wiederholt.
Mit dem höher gelegenen ersten Wohngeschoß übernehmen Franz Kiener und Manfred Schuster die Gliederung der angrenzenden Häuser. Im Bauteil zur Mollardgasse gibt es keine Balkone und Loggien, die Straßenfassade besticht vielmehr durch große Fensterflächen und vor- bzw. zurückspringende vertikale Bauteile.

Der Name

Rudolf Krammer war von 1954 bis 1969 Bezirksvorsteher von Mariahilf.

Architekten

Franz Kiener - Franz Kiener (geb. 1926) studierte bis 1951 an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Clemens Holzmeister. Nach seinem Studium arbeitete er im Büro von Eugen Wachberger und Erich Boltenstern. 1959 eröffnete Kiener sein eigenes Büro. Zu seinen bedeutendsten Bauten zählen die Gartenstadt Süd (Maria Enzersdorf) und die EVN-Direktion in Maria Enzersdorf (gemeinsam mit Wilhelm Hubatsch und Gustav Peichl). Weiters war Franz Kiener u. a. an der Sanierung des Karl-Marx-Hofes und des Reumannhofes beteiligt.

Manfred Schuster - Manfred Schuster (geb. 1939) studierte Architektur an der Technischen Hochschule Wien. Für die Gemeinde Wien plante er zusammen mit Franz Kiener den Rudolf-Krammer-Hof in Wien 6, Mollardgasse 39-41 (1980-1983), und in einer größeren Arbeitsgemeinschaft die Wohnhausanlage Viehtriftgasse 9, 11, 12, und 14 in Wien 21 (1995-1997).