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Karl-Mark-Hof

Fakten

Karl-Mark-Hof

Obkirchergasse 16, 1190 Wien

Baujahr: 1924-1925

Wohnungen: 278

Architekt: Wilhelm Peterle

Weitere Adressen

Leidesdorfgasse 3a, 1190 Wien

Leidesdorfgasse 2B, 1190 Wien

Karl-Mark-Gasse , 1190 Wien

Leidesdorfgasse 2-4, 1190 Wien

Sonnbergplatz 9-10, 1190 Wien

Leidesdorfgasse 2A, 1190 Wien

Leidesdorfgasse 4B, 1190 Wien

Leidesdorfgasse 2-4, 1190 Wien

Leidesdorfgasse 2B, 1190 Wien

Leidesdorfgasse 4B, 1190 Wien

Leidesdorfgasse 3a, 1190 Wien

Sonnbergplatz 9-10, 1190 Wien

Leidesdorfgasse 2A, 1190 Wien

Wohnen in Wien

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde die Sozialdemokratie bestimmende Kraft im Wiener Rathaus. 1922 wurde Wien ein selbstständiges Bundesland. Damit war auch der Grundstein für das "Rote Wien" gelegt. Neben Reformen im Gesundheits- und Bildungswesen wurde 1923 ein umfangreiches Bauprogramm gestartet, um für die Bevölkerung menschenwürdige Wohnungen zu schaffen - hell, trocken, mit Wasserleitung und WC ausgestattet, waren sie ein krasser Gegensatz zu den Bassena-Wohnungen in den Mietskasernen. Wesentlicher Teil der Anlagen waren Gemeinschaftseinrichtungen wie Bäder, Kindergärten, Waschküchen, Mütterberatungsstellen, Ambulatorien, Tuberkulosestellen, Turnhallen, Bibliotheken etc. Die Stadt Wien errichtete in der Zwischenkriegszeit 63.000 Wohnungen.

Geschichte

Bei dieser Anlage handelt es sich um eine der ersten Gemeindebauten, die im 19. Wiener Gemeindebezirk realisiert wurden. Bei ihrer Errichtung wurde sie unter anderem mit einem Kinderhort und einer Badeanlage ausgestattet, weiters beherbergte sie ein Postamt. Nach dem Zweiten Weltkrieg sollten in der näheren Umgebung noch zahlreiche weitere städtische Wohnhausanlagen errichtet werden, ehe das Projekt schließlich in den 1990er-Jahren mit zwei kleinen Häusern (Leidesdorfgasse 1 und Obkirchergasse 12-14) abgeschlossen wurde. Diese beiden grenzen unmittelbar an den heutigen Karl-Mark-Hof an und nutzen gemeinsam mit ihm die Gartenhöfe.

Die Architektur

Der weitläufige Bauplatz dieser Anlage erstreckt sich von der Obkirchergasse bis zur Trasse der Vorortelinie und wird durch die Leidesdorfgasse in zwei etwa gleich große Bereiche geteilt. Gegenüber dem Sonnbergplatz schuf der Architekt unter Einbeziehung des bestehenden Privathauses Obkirchergasse 22 einen Straßenhof, der von einer mächtigen Toranlage bestimmt wird. Dadurch wird der Neubau harmonisch in die bürgerliche Umgebung von Oberdöbling integriert. Da die Verbauung durchgehend zweistöckig angelegt ist, wirkt die Durchfahrt aufgrund des zusätzlichen Geschoßes noch imposanter. Links und rechts vom Tor findet sich eine geschlossene Verbauung, die mehrere Gartenhöfe umgibt. Zur Vorortelinie hin wurden einzelne villenartige Objekte so gruppiert, dass sie einen Spielplatz umschließen. Unter den vielfältigen Details fallen insbesondere die Eckfenster auf, die durch gemeinsame Verdachungen zu Gruppen zusammengefasst sind.

Der Name

Der Hof wurde nach Karl Mark (1900-1991) benannt, an den noch heute eine Gedenktafel im Straßenhof zum Sonnbergplatz mit folgendem Text erinnert: "Sozialdemokrat und Volksbildner, 1945 Bezirksvorsteher von Döbling, "BURGOMISTR", Vorsitzender des Verbandes Wiener Volksbildung, Gründer des Wiener Volksbildungswerkes".

Architekten

Wilhelm Peterle - Der in Ried im Innkreis geborene Wilhelm Peterle (1893-1959) studierte zunächst an der Technischen Hochschule Graz, wechselte 1913 an die Technische Hochschule Wien, wo er 1921, nach geleistetem Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg, sein Studium abschloss. Peterle arbeitete zunächst im Atelier Simony, bis er eine Stelle im Wiener Stadtbauamt erhielt, wo er vor allem mit der Errichtung von Wohnhausanlagen befasst war. Als Anhänger der Gartenstadtbewegung plante er neben zahlreichen anderen Projekten für das Rote Wien die Großsiedlung "Am Tivoli" (Hohenbergstraße 3-21, Wien 12).