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Ferdinand-Käs-Gasse 3

Fakten

Ferdinand-Käs-Gasse 3

Ferdinand-Käs-Gasse 3, 1210 Wien

Baujahr: 1997-1998

Wohnungen: 164

Architekt: Egon Hentze, Herbert Beier

Wohnen in Wien

In den 1990er-Jahren konzentrierte sich die Stadt Wien neben geförderten Sanierungen hauptsächlich darauf, die Stadt im Nordosten und Süden zu erweitern (21.000 Wohnungen in vier Jahren). In enger Zusammenarbeit mit der Stadtplanung wurden großflächig Siedlungsgebiete erschlossen, so zum Beispiel der Leberberg in Simmering. Die Gemeindebauten, die nun für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglich sind, passen sich den modernen Bevölkerungsstrukturen an, indem sie flexible Wohnungen auch für Alleinerziehende, ältere Menschen und Alleinstehende bieten. Zudem sparen sie durch eine nachhaltige Bauweise Betriebskosten und Energie.

Geschichte

Der Wohnbau liegt in der ehemaligen Gemeinde Großjedlersdorf, die seit 1904 Teil des Bezirkes Floridsdorf ist. In der Umgebung der heutigen Wohnanlage gab es um die Jahrhundertwende ausschließlich unverbaute Grünflächen. In der Nähe verliefen sowohl die Flur Winkeläcker als auch das Gelände der sogenannten Schwemm-Äcker. Der betreffende Wohnbau wurde in den 1990er-Jahren auf einem freistehenden Baugrund errichtet.

Die Architektur

Die Wohnhausanlage erstreckt sich von der Ödenburger Straße in Richtung Westen, auf einem langgestreckten Areal entlang der Ferdinand-Käs-Gasse. Der Grundriss ist kammförmig angelegt, wobei sich die Stiegen 7 und 8 in einem Nebengebäude befinden. Die viergeschoßige Hauptfassade liegt in der Ödenburger Straße und ist von der Straße nach hinten versetzt. Zwischen dem Wohnbau und der Straße befinden sich ein Parkplatz und ein Sitzgarten mit mehreren Bäumen. Die Besonderheit der Hauptfront liegt in der Wölbung, die zur Ferdinand-Käs-Gasse überleitet. Ein einfacher Arkadengang betont das Erdgeschoß und ergänzt den dynamischen Eindruck. Der Wohnbau wird durchwegs von der Ferdinand-Käs-Gasse aus erschlossen. Zwischen den einzelnen Bauteilen führen Durchgänge zu Innenhöfen, in denen Grünflächen und Spielplätze untergebracht sind. Die Wohntrakte an den äußeren Ecken der Innenhöfe sind mit jeweils nur drei Geschoßen niedriger angelegt, dafür aber mit großzügigen Terrassen ausgestattet. Die Fassade gliedert sich in Fenster- und Balkonachsen und ist mit kleinen Vorgärten bestückt. Die verglasten und färbig gefassten Balkone treten stark aus der Flucht der Fassade hervor, wodurch ein überaus plastischer Gesamteindruck entsteht.

Der Name

Die Straße, in der der Wohnbau steht, ist seit 1992 nach dem belgischen Berufssoldaten Ferdinand Käs (1914-1988) benannt. Er war im Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Wien aktiv und nach dem Krieg als Beamter tätig.

Architekten

Egon Hentze - Egon Hentze (geb. 1946) studierte bis 1974 Architektur an der Technischen Universität in Wien. Er war zunächst bis 1979 im Büro von Harry Glück beschäftigt und arbeitete im Anschluss unter anderem auch in den Ateliers von Hans Hollein und Georg Lippert. Nachdem er 1982 die Ziviltechnikerprüfung abgelegt hatte, eröffnete er Anfang 1983 sein eigenes Architekturbüro, mit dem er an der Planung und Ausführung mehrerer Wohnhausanlagen beteiligt war. Für die Gemeinde Wien entwarf er etwa zusammen mit Herbert Beier die Anlage Ferdinand-Käs-Gasse 3 in Wien 21 (1997/98). Hentze war aber auch für den Neubau des Landgutes Am Cobenzl in Wien 19 und für die Umbauten und Sanierungen der Schulen Kastnergasse 29 in Wien 17 und Anton-Krieger-Gasse 25 in Wien 23 verantwortlich.

Herbert Beier - Herbert Beier (geb. 1947) studierte bis 1972 an der Technischen Universität Wien. Seit 1977 ist er als selbständiger Architekt tätig. Sein Werkkatalog umfasst Industrie- und Wohnbauten ebenso wie Innendesings und Revitalisierungen historischer Bauten. Zu Beiers wichtigsten realisierten Projekten zählen unter anderem die Wohnhausanlage Ferdinand Käs-Gasse in Wien 21, Umbau und Sanierung des Wiener Parlaments und die Errichtung von 30 Filialen der Kette Nordsee.

Freie Garagenplätze

Art Miete