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Hanreitergasse 13

Fakten

Hanreitergasse 13

Hanreitergasse 13, 1210 Wien

Baujahr: 1996-1997

Wohnungen: 159

Architekt: Paul Giuliani, Michael Haiko, Gabor Fettik, Erich Raith

Weitere Adressen

Empergergasse 4, 1210 Wien

Wohnen in Wien

In den 1990er-Jahren konzentrierte sich die Stadt Wien neben geförderten Sanierungen hauptsächlich darauf, die Stadt im Nordosten und Süden zu erweitern (21.000 Wohnungen in vier Jahren). In enger Zusammenarbeit mit der Stadtplanung wurden großflächig Siedlungsgebiete erschlossen, so zum Beispiel der Leberberg in Simmering. Die Gemeindebauten, die nun für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglich sind, passen sich den modernen Bevölkerungsstrukturen an, indem sie flexible Wohnungen auch für Alleinerziehende, ältere Menschen und Alleinstehende bieten. Zudem sparen sie durch eine nachhaltige Bauweise Betriebskosten und Energie.

Geschichte

Der Wohnbau liegt unweit der Brünner Straße, die im 19. Jahrhundert nur wenig verbaut war. Nahe dem Floridsdorfer Zentrum standen vereinzelte Wohngebäude, stadtauswärts hatten sich einige Fabriken angesiedelt. Auf dem Areal der heutigen Wohnhausanlage gab es ausschließlich unbebautes Ackerland. Zeitgleich mit dem betreffenden Wohnbau wurde direkt entlang der Brünner Straße eine zweite Anlage vom selben Architekten errichtet.

Die Architektur

Die Wohnhausanlage erstreckt sich von der Hanreitergasse in Richtung Norden und schließt im Westen dicht an einen weiteren Wohnbau aus den 1990er-Jahren an. Sie besteht aus vier rechteckigen Bauteilen, die stufenförmig versetzt angeordnet sind. An den Schnittstellen der einzelnen Bauteile befinden sich die Stiegenhäuser, die sich vom restlichen Bau abheben. Die Zugänge zu den Stiegenaufgängen und zum Innenhof liegen in der Hanreitergasse sowie in der Empergergasse. Der Hof und die Wege sind so angelegt, dass der Eindruck eines Durchgangs entsteht. Entlang dieses Durchgangs gibt es Grünflächen, kleine Gärten und zahlreiche Sitzgelegenheiten.

Die viergeschoßige Anlage besticht vor allem durch ihre abwechslungsreiche und offene Gestaltung. Durchlaufende Balkone bestimmen die Fassade in der Hanreitergasse, der Eingangsbereich wird durch eine rote Färbung hervorgehoben. Die zweite Straßenfront in der Empergergasse gliedert sich in Fenster- und Balkonachsen. An der Fassade entlang des Innenhofes wechseln sich Fenster- und Balkonachsen mit einer zur Gänze verglasten Front ab. Im Norden schließt ein ebenerdiger Bauteil an den Wohnblock an, der als Abstell- und Müllraum genutzt wird. Der Übergang zum Spielplatz im Innenhof erfolgt über eine schräg angelegte, begrünte Fläche.

... und die Kunst

An den Nordseiten der einzelnen Bauteile sind hochrechteckige Felder angebracht, die ein geometrisches Muster darstellen. Zahlreiche kreisförmige Scheiben reihen sich aneinander und ergeben so einen gewissen optischen Reiz.

Der Name

Die Hanreitergasse wurde 1993 nach dem österreichischen Fußballspieler Franz Hanreiter (1913-1992) benannt. Er startete seine Karriere in Hernals und spielte 1933 bis 1935 in der österreichischen Nationalmannschaft. In der Saison 1938/39 wurde er mit SK Admira Wien "österreichischer" Meister und nahm in der Folge an sieben Spielen der reichsdeutschen Nationalmannschaft teil.

Architekten

Paul Giuliani - Paul Giuliani (geb. 1955 in Wien) studierte von 1974 bis 1982 Architektur an der Technischen Universität Wien. Er arbeitete zunächst unter anderem vier Jahre lang als Universitätsassistent am Institut für Gebäudelehre der TU Wien, bevor er sich 1991 als Architekt selbständig machte. Paul Giuliani war an mehreren Projekten in den Bereichen Wohn- und Gewerbebau beteiligt. Für die Stadt Wien konnte er etwa in einer Arbeitsgemeinschaft mit Gabor Fettik, Michael Haiko und Erich Raith die Wohnhausanlage Hanreitergasse 13 in Wien 21 (1996/97) realisieren. Mit Renate Allmayer-Beck plante Paul Giuliani unter anderem das Büro Filmladen in Wien 7 (1995/96) und die Renovierung und Umbauarbeiten des Votiv Kinos in Wien 9 (1990). Zudem veröffentlicht Paul Giuliani seit 1989 laufend Architektur-Fotografien in diversen Fachzeitschriften und Katalogen.

Michael Haiko - Michael Haiko (geb. 1958 in Wien) studierte bis 1989 Architektur an der Technischen Universität Wien. Seit 1989 arbeitet er als selbstständiger Architekt, wobei er vor allem in den Bereichen Industrie- und Geschäftsbau tätig ist. Michael Haiko entwarf aber auch mehrere Einfamilienhäuser und Kindergärten, wie etwa den Kindergarten des ORF Zentrums in Wien 13 (1997/98). Die kommunale Wohnhausanlage Hanreitergasse 13 in Wien 21 (1996/97) entstand in einer Arbeitsgemeinschaft mit Gabor Fettik, Paul Giuliani und Erich Raith. Seit 2000 führt Michael Haiko eine Ateliergemeinschaft mit Martin Promintzer.

Gabor Fettik - Gabor Fettik (geb. 1936 in Ungarn) studierte an der Technischen Hochschule Wien unter anderem bei Karl Schwanzer und Karl Kupsky (Diplom 1966). Nach Anstellungen in diversen Architekturbüros machte sich Gabor Fettik 1972 als Architekt selbständig. Für die Gemeinde Wien entwarf er im Laufe seiner langen Karriere mehrere Wohnhausanlagen, wie etwa in Wien 5 die Wohnhäuser Jahngasse 34 (1987-1989) und Jahngasse 32 (1990/91) und in Wien 15 die Anlagen Grimmgasse 4 (1978-1980) und Grimmgasse 15 (1981-1983, zusammen mit Walter Olensky).

Erich Raith - Erich Raith (geb. 1954 in Wien) studierte bis 1982 Architektur an der Technischen Universität Wien, wo er 1996 auch promovierte und seit 1993 als Lehrbeauftragter tätig ist. Seit 1999 unterrichtet er an der TU als Dozent für "Stadt- und Siedlungsmorphologie" und Vorstand des Instituts für Städtebau und Raumplanung. Auch als Architekt ist Erich Raith vorwiegend im Wohnbau und Städtebau tätig. Gemeinsam mit Georg W. Reinberg und Martin Treberspurg plante er etwa die viel beachtete Wohnhausanlage Brünner Straße 190 in Wien 21 (1993-1995). Die kommunale Anlage Hanreitergasse 13 in Wien 21 (1996/97) realisierte Erich Raith in einer Arbeitsgemeinschaft mit Gabor Fettik, Michael Haiko und Paul Giuliani, das Hochhaus am Höchstädtplatz in Wien 20 (1999) gemeinsam mit Reinhard Gallister.

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