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Margaretenstraße 108

Fakten

Margaretenstraße 108

Margaretenstraße 108, 1050 Wien

Baujahr: 1994-1996

Wohnungen: 24

Architekt: Werner Obermann

Wohnen in Wien

In den 1990er-Jahren konzentrierte sich die Stadt Wien neben geförderten Sanierungen hauptsächlich darauf, die Stadt im Nordosten und Süden zu erweitern (21.000 Wohnungen in vier Jahren). In enger Zusammenarbeit mit der Stadtplanung wurden großflächig Siedlungsgebiete erschlossen, so zum Beispiel der Leberberg in Simmering. Die Gemeindebauten, die nun für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglich sind, passen sich den modernen Bevölkerungsstrukturen an, indem sie flexible Wohnungen auch für Alleinerziehende, ältere Menschen und Alleinstehende bieten. Zudem sparen sie durch eine nachhaltige Bauweise Betriebskosten und Energie.

Geschichte

Auf dem Areal der heutigen, von Werner Obermann Mitte der 1990-Jahre entworfenen städtischen Wohnhausanlage stand ursprünglich ein um 1839 von Baumeister Joseph Kastan errichtetes Wohnhaus mit schlichter, spätbiedermeierlicher Fassadengestaltung. Die mittleren drei Achsen waren risalitartig vorgezogen, das Erdgeschoß und das Hauptgeschoß sowie die Mauervorsprünge wiesen eine Nutung und gerade Fensterverdachungen auf. Nur der Mittelrisalit war durchgängig glatt verputzt.

Das angrenzende, spätgründerzeitliche Nachbarhaus auf Nr. 106 wurde 1905 nach Plänen von Karl. A. Benirschke und Rudolf Witshart erbaut. Die Fassade mit reichhaltigem, secessionistischem Dekor ist bis heute erhalten geblieben.

Die Architektur

Das Wohnhaus in der Margaretenstraße 108 wurde in geschlossener Bauweise auf einem annähernd rechteckigen Grundriss errichtet. Über den öffentlichen Durchgang zum Scheupark, der von allgemeinen Funktionsräumen flankiert wird, gelangt man zu einem großzügigen Hof mit Kinderspielplatz. Die Obergeschoße mit jeweils vier Wohnungen werden über Treppen und einen Aufzug erschlossen. Die Anlage verfügt über ein ausgebautes Dachgeschoß sowie PKW-Stellplätze im Keller. Im Erdgeschoß befindet sich eine zum Hof hin orientierte Wohnung, straßenseitig ist ein Geschäftslokal untergebracht.

Die Erdgeschoßzone hebt sich durch eine auffallende Steinverkleidung deutlich von den Obergeschoßen ab. Oberhalb des ausgeprägten Gesimses lassen Gaupen auf das ausgebaute Dachgeschoß schließen. Das mittig gelegene Stiegenhaus, welches das Gebäude im Erdgeschoß buchstäblich spaltet, setzt einen vertikalen Akzent. An der Hoffassade sorgen Erker für die vertikale Gliederung. Besonders interessant ist die Gestaltung durch farblich hervorgehobene Konstruktionselemente, wie die offen zur Schau gestellten I-Träger, die als Überlager für die Fassadenöffnungen im Erdgeschoß dienen.

Der Name

Die seit ca. 1900 unter diesem Namen bekannte Margaretenstraße führt durch zwei Bezirke (Wieden und Favoriten) und trug im Laufe ihres langen Bestehens die unterschiedlichsten Bezeichnungen. Teilabschnitte hießen da etwa Adlergasse, Neu-Wiedner-Straße, Griesgasse, Reinprechtsdorfer Hauptstraße, Obere Schlossgasse, Ziegelgasse oder Obere Bräuhausgasse. Der Name leitet sich von dem ehemaligen Vorort Margareten ab, der nach einer der Hl. Margareta von Antiochia geweihten Kapelle benannt wurde.

Architekten

Werner Obermann - Werner Obermann (geb. 1941) studierte Architektur an der Technischen Universität Wien und dissertierte 1972 an der TU Graz zum Thema "Architektur als Planung - Entwicklung eines Leitbildes". Neben seiner planerischen Tätigkeit ist Werner Obermann auch als Sachverständiger und als Mitglied in einem interdisziplinären Team auf dem Gebiet der Wohnbauforschung tätig.

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