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Weyprechtgasse 7

Fakten

Weyprechtgasse 7

Weyprechtgasse 7, 1160 Wien

Baujahr: 1994-1995

Wohnungen: 12

Architekt: Karl Heinz Huber, Roland Schmid

Wohnen in Wien

In den 1990er-Jahren konzentrierte sich die Stadt Wien neben geförderten Sanierungen hauptsächlich darauf, die Stadt im Nordosten und Süden zu erweitern (21.000 Wohnungen in vier Jahren). In enger Zusammenarbeit mit der Stadtplanung wurden großflächig Siedlungsgebiete erschlossen, so zum Beispiel der Leberberg in Simmering. Die Gemeindebauten, die nun für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglich sind, passen sich den modernen Bevölkerungsstrukturen an, indem sie flexible Wohnungen auch für Alleinerziehende, ältere Menschen und Alleinstehende bieten. Zudem sparen sie durch eine nachhaltige Bauweise Betriebskosten und Energie.

Geschichte

An der Stelle der heutigen Wohnhausanlage in der Weyprechtgasse 7 wurde 1987 ein viergeschoßiges Wohnhaus mit 24 Wohnungen, drei Lokalen und zwei Magazinen abgebrochen. Auf der engen Baulücke wurde der Gemeindebau mit nur halb so vielen, aber großzügigeren Wohnungen mit Balkons in den begrünten Innenhof errichtet.

Die Architektur

Der Gemeindebau in der Weyprechtgasse 7 hebt sich als Baulückenverbauung der 1990er-Jahre deutlich von den benachbarten Gründerzeitbauten ab, auch wenn er bewusst mit einem Gesimsstreifen an das links angrenzende Wohnhaus anschließt. Die sechs Fensterachsen lange und fünf Geschoße hohe Putzfassade des Neubaus wirkt durch die unterschiedliche Gestaltung der Oberflächen und die beiden in markanten Giebeln endenden Erker flächig und verspielt. Die Sockelzone ist horizontal genutet und beherbergt ein Geschäftslokal, den mittig angeordneten Hauseingang und die Garageneinfahrt. Die Nutung setzt sich zwischen den beiden symmetrisch angeordneten, leuchtend orange verputzten Erkern fort, rautenförmige Stiegenhausfenster unterbrechen diese Fläche. Putzfelder unter den Fenstern der ersten drei Obergeschoße sowie zurückversetzte weiße Putzfelder am unteren und oberen Ende den beiden Erker unterstützen den flächigen Effekt der Fassadengestaltung. Das vierte Obergeschoß wird von breiten Gesimsstreifen eingerahmt und ist dunkel gekachelt. Das besonders wuchtige Dachgesims und die spitzen Giebel, die sich an der Hoffassade wiederholen, sind typische Gestaltungselemente der Postmoderne. Hofseitig gliedern graue Putzfelder den unteren Abschluss der Fassade, das fünfte Geschoß und die beiden Giebel sind durchgehend orange verputzt. Die Giebel liegen über den beiden symmetrisch angeordneten und mit orangefarbenen Seitenwänden ausgestatteten Balkonreihen bündig in der Fassade.

Der Name

Die Weyprechtgasse wurde 1875 nach dem Linienschiffsleutnant der österreichischen Kriegsmarine Karl Weyprecht (1838-1881) benannt. Er hatte sich als Nordpolfahrer in den Jahren 1872 bis 1874 verdient gemacht. Daran erinnert auch die Nordpolstraße im 2. Bezirk.

Architekten

Karl Heinz Huber - Karl Heinz Huber (geb. 1959) studierte bis 1983 Architektur an der Technischen Hochschule Wien. Zusammen mit Roland Schmid plante er für die Gemeinde Wien unter anderem das Wohnhaus Weyprechtgasse 7 in Wien 16 (1994/95).

Roland Schmid - Roland Schmid (geb. 1939 in Znaim, CZ) studierte von 1959 bis 1972 Architektur an der Technischen Hochschule Wien. Für die Gemeinde Wien entwarf er etwa gemeinsam mit Karl Heinz Huber die Wohnhausanlage Weyprechtgasse 7 in Wien 16 (1994/95).