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Maurer Hauptplatz 11

Fakten

Maurer Hauptplatz 11

Maurer Hauptplatz 11, 1230 Wien

Baujahr: 1979-1979

Wohnungen: 19

Architekt: Rolf Thomas Lauterbach

Weitere Adressen

Dr.-Barilits-Gasse 1, 1230 Wien

Wohnen in Wien

Zwischen 1978 und 1981 wurde zur Wohnungsverbesserung in Wien insgesamt ein Darlehensvolumen für über 48.000 Wohnungen zugesichert. 39 Wohnanlagen wurden fertig saniert, an weiteren 86 mit einem Kostenaufwand von 52 Mio. Euro gearbeitet. Zusätzlich wurden über 6.000 neue Wohnungen fertig gestellt. Die Architektur wandelte sich - dank des technischen Fortschritts in der Plattenbauweise - vom Zeilenbau hin zu flexibler gestalteten Anlagen mit individuellem Charakter und mieterfreundlichen Grundrissen. Gleichzeitig verstärkte sich das Mietermitspracherecht und serviceorientierte Wohnungsberatungszentren wurden etabliert.

Geschichte

Die drei Stiegen umfassende Hofanlage wurde 1979 nach Plänen des Architekten Rolf Thomas Lauterbach (1912-1984) am Maurer Hauptplatz, dem ursprünglichen Zentrum des Dorfes Mauer, errichtet. Die als Grabenangerdorf im Mittelalter angelegte Gemeinde wurde 1938 als eines von insgesamt acht Dörfern in den Bezirk Liesing eingegliedert. Die ursprünglich dörfliche Verbauung wird mittlerweile überwiegend von modernen Wohnbauten überlagert. Auch heute noch gehört der Heurigen- und Villenort zu den gehobeneren Wohngegenden Wiens.

Die Architektur

Die kleine Wohnhausanlage wurde auf einem unregelmäßigen Baugrundriss errichtet und besteht aus drei identischen, freistehenden Baukörpern. Zwei Blöcke verlaufen parallel zur Dr.-Barilits-Gasse, der dritte Block an der südlichen Grundstücksgrenze ist quergestellt. Das Haus am Maurer Hauptplatz (Stg. 1) verfügt über eine Ladenzeile im Erdgeschoß, in der zwei Geschäftslokale untergebracht sind. Die beiden Bauten an der Dr.-Barilits-Gasse sind mit insgesamt vier Tiefgaragen ausgestattet, die gemeinsam Platz für 13 PKW-Abstellplätze bieten. Die - inklusive ausgebautem Dachgeschoß - dreigeschoßigen Bauten verfügen über 19 Wohnungen und folgen in ihrem Erscheinungsbild dem Typus des kommunalen Wohnbaus der späten 1970er- und frühen 1980er-Jahre. Akzente setzen die Mittelrisalite sowie die französischen Fenster an den Flanken und an den Schmalseiten der Gebäude. Auffallend ist auch das weit heruntergezogene und das gesamte Dachgeschoß umfassende Mansardenwalmdach mit rechteckigen Gaupenfenstern und Blechabdeckung.

... und die Kunst

Die Anlage selbst verfügt über keinerlei künstlerische Ausstattung, wurde jedoch unmittelbar vor dem kleinen rechteckigen Park am Hauptplatz mit dem zentral aufgestellten Kriegerdenkmal aus dem Jahr 1922 errichtet. Das Denkmal besteht aus einer auf einem Kantsockel stehenden Figur eines trauernden Soldaten und stammt vom Künstler Sepp Haberl.

Der Name

Der Maurer Hauptplatz war bis 1938 als der "Hauptplatz" und Zentrum der ehemals selbstständigen Gemeinde Mauer bekannt und erhielt seinen heutigen Namen mit der Eingemeindung in den 23. Wiener Gemeindebezirk.

Die frühere Mittelgasse und heutige Dr.-Barilitis-Gasse trägt ihren Namen seit 1965 nach Dr. Rudolf Barilits (1874-1962), der 1929 bis 1934 Bürgermeister von Mauer war.

Prominente Bewohner

Zu den zahlreichen berühmten Bewohnern von Mauer gehört Karl Mayreder (1856-1935), Architekt und Schüler von Heinrich von Ferstel.

Architekten

Rolf Thomas Lauterbach - Rolf Thomas Lauterbach (1912-1984) studierte Architektur an der Technischen Hochschule Wien sowie an der Akademie der bildenden Künste Wien. Nach seinen Plänen wurde unter anderem 1949 inmitten der Nordrandsiedlung, Lavantgasse 35 in Wien 21, der erste Schulbau der Nachkriegszeit errichtet. Ebenfalls für die Gemeinde Wien plante Rolf Thomas Lauterbach die Wohnhausanlage Maurer Hauptplatz 11 in Wien 23 (1979). Seit 1949 war er Mitglied der Wiener Secession.