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Gregorygasse 47

Fakten

Gregorygasse 47

Gregorygasse 47, 1230 Wien

Baujahr: 1967-1969

Wohnungen: 221

Architekt: Wiener Stadtbauamt, MA19

Weitere Adressen

Mühlbreiten 14-18, 1230 Wien

Karl-Scheiber-Gasse 1-3, 1230 Wien

Wohnen in Wien

In den 1960er-Jahren nahm der Wohnbau in Wien bis hin zum Wohnungsbauboom der 1970er-Jahre kontinuierlich zu. Die Grundlage dafür bildeten 1961 ein städtebauliches Konzept und ein Generalverkehrsplan von Roland Rainer. Der geplante U-Bahn-Bau sowie die Erschließung bisheriger Randgebiete nördlich der Donau förderten diese Entwicklung. Besonders am südlichen und östlichen Stadtrand gab es Grundstücke zu günstigen Preisen, auf denen neue große Wohnviertel geschaffen wurden. Die neue Fertigteilbauweise mit vorgefertigten Betonelementen erlaubte es, in kurzer Zeit ganze Stadtteile neu zu errichten.

Geschichte

Erlaa, das erstmals 1114 als Erila urkundlich erwähnt wird, entwickelte sich als Straßendorf in der Schleife zwischen Anton-Baumgartner- und Erlaaer Straße und unterstand bis ins 15. Jahrhundert der Herrschaft von hochfreien - vom Landesfürsten unabhängigen - Familien. Danach wurde es mit Kalksburg und Mauer zusammen ein landesfürstliches Lehen. Im 17. Jahrhundert wurde das protestantische Erlaa eingezogen und an Private verkauft. Unter Georg Fürst Adam von Starhemberg, dem Besitzer seit 1765, erfolgte die Vereinigung mit Atzgersdorf sowie der Ausbau des Erlaaer Schlosses durch Nicolaus Pacassi. In die Zeit der Starhembergischen Grundherrschaft fällt auch der Bau der Schlossallee nach Wien, die heute Gregorygasse genannt wird. Im frühen 19. Jahrhundert entstand an der Grenze zu Atzgersdorf eine Reihe von Fabriken. Die Industrialisierung brachte dem Ort enormen Aufschwung und bedingte 1835/36 die Gründung von Neu-Erlaa am Schnittpunkt von Triester, Altmannsdorfer und Erlaaer Straße. Der nahe gelegene Wohnpark Alt-Erlaa mit seiner Anbindung an die U-Bahnlinie U6 brachte 1978 eine Verbesserung der Infrastruktur.

Die Architektur

Auf dem annähernd trapezförmigen Grundstück wurden insgesamt sechs viergeschoßige Blöcke mit Satteldächern errichtet. Einer der Blöcke liegt direkt an der Gregorygasse, alle anderen Bauten sind im rechten Winkel zum ersten Block, parallel hintereinander angeordnet.

Ein orthogonales Wegesystem erschließt die Zugänge zu den Bauten im Grünareal.

Die Hauseingänge zum Block an der Gregorygasse befinden sich ostseitig, die Eingänge zu allen übrigen Stiegen liegen jeweils nordseitig. Die Eingangsfassaden sind immer gleich gestaltet: Ein Eingangsmodul besteht aus einer Stiegenaufgangsachse, die von zwei Nassraumfensterachsen und einer normalen Fensterachse flankiert wird. Über den Eingangstüren sind schmale vierteilige Aufgangsfenster eingelassen, die durch graue oder terrakottafarbene Parapete zu vertikalen Bahnen zusammengefasst werden. Auch die Südfassaden sind bis auf den längsten Trakt aus symmetrischen Modulen zusammengesetzt. An den jeweils äußersten Achsen sind Loggien eingebaut, dazwischen liegen Fensterachsen. Reihen sich zwei Stiegen aneinander entstehen doppelte Loggienachsen.

Alle Loggienbrüstungen sind aus weißem Welleternit gefertigt. Die Bauten sind hellgrau verputzt, ihre Schmalseiten sind geschlossen. Die etwas nüchterne Anlage hat auch einen umzäunten Ballspielplatz und zwei weitere Kinderspielplätze in den großen Rasenstücken zwischen den Trakten.

... und die Kunst

Auf der südseitigen Wiese vor dem längsten Bau der Anlage in der Karl-Scheiber-Gasse steht in der Südwestecke des Grundstücks eine Bronzeplastik von Gabriele Waldert, genannt "Jungochse". Das Tier ist sehr naturalistisch dargestellt, sogar das kräuselige Fell ist von der Künstlerin auf der Oberfläche der Plastik angedeutet worden.

Der Name

Die Gregorygasse (vorher Schlossallee) ist seit 1954 nach Leopold Gregory (1840-1903) benannt, der von 1885 bis 1903 Bürgermeister von Erlaa war.

Architekten

Wiener Stadtbauamt, MA19 - -