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Langobardenstraße 63a

Fakten

Langobardenstraße 63a

Langobardenstraße 63a, 1220 Wien

Baujahr: 1965-1965

Wohnungen: 32

Architekt: Franz Kahrer, Walter Totz, Walter Schmutzer, Wolfgang Horak, Peter Koban

Wohnen in Wien

In den 1960er-Jahren nahm der Wohnbau in Wien bis hin zum Wohnungsbauboom der 1970er-Jahre kontinuierlich zu. Die Grundlage dafür bildeten 1961 ein städtebauliches Konzept und ein Generalverkehrsplan von Roland Rainer. Der geplante U-Bahn-Bau sowie die Erschließung bisheriger Randgebiete nördlich der Donau förderten diese Entwicklung. Besonders am südlichen und östlichen Stadtrand gab es Grundstücke zu günstigen Preisen, auf denen neue große Wohnviertel geschaffen wurden. Die neue Fertigteilbauweise mit vorgefertigten Betonelementen erlaubte es, in kurzer Zeit ganze Stadtteile neu zu errichten.

Geschichte

Das Altenheim in der Langobardenstraße wurde in den 1960er-Jahren am Rand der Wohngroßsiedlung Hartlebengasse unter dem Namen "Heim für alte Leute" errichtet. Wie anhand einer Orientierungstafel aus der Erbauungszeit ersichtlich ist, führte es früher die Adresse "Stiege 24a", was auf eine gemeinsame bzw. zusammengehörige Planung schließen lässt.

Die Architektur

Das kleine, zweigeschoßige Wohnhaus in der Langobardenstraße 63a ist als Altenheim inmitten der Wohngroßsiedlung Hartlebengasse/Hausgrundweg angelegt. Der symmetrisch aufgebaute Wohnblock weist vier Risalite mit teilweise verglasten Eckbalkonen auf. Alternierend dazu sind große, dreiflügelige, querrechteckige Fenster in die Fassade eingeschnitten. Der mittig gelegene Eingang wird von einem großen Vordach überspannt. In direkter Verlängerung dieses großflächig verglasten Portals befindet sich das zentrale Stiegenhaus, welches großzügig mit Profilitverglasung versehen ist. Der flach gedeckte Bau präsentiert sich seit der Sanierung mit einer orangefarbigen Fassade und einem grauen Sockel.

Der Name

Die Langobardenstraße - ehemals Grenzstraße bzw. Stadlauer Straße - trägt seit 1910 ihren heutigen Namen. Sie wurde nach dem Volksstamm der Langobarden benannt.

Architekten

Franz Kahrer - Franz Kahrer (1900-1970) studierte ab 1918 an der Technischen Hochschule Wien, an der er allerdings erst 1928 seinen Abschluss machte. Danach war er als Architekt auch für die Gemeinde Wien tätig, für die er mehrere Wohnbauten errichtete, so beispielsweise die Wohnhäuser Althanstraße 27 und 33 in Wien 9.

Walter Totz - Walter Totz (1892-1979) studierte Architektur bei Peter Behrens an der Akademie der bildenden Künste Wien. Unter anderem entwarf er für die Gemeinde Wien das Wohnhaus Kleingasse 2 in Wien 3 (1959-1961).

Walter Schmutzer - Walter Schmutzer (geb. 1926) studierte ab 1946 Architektur bei Erich Boltenstern an der Akademie der bildenden Künste Wien, wo er später auch als Assistent tätig war. Für die Gemeinde Wien war er etwa an den Plänen zur Wohnhausanlage Langobardenstraße 63a in Wien 22 (1965) beteiligt.

Wolfgang Horak - Wolfgang Horak (1918-2002) studierte von 1936 bis 1941 an der Technischen Hochschule Wien. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er zunächst im Büro von Michel Engelhart beschäftigt, wo er am Wiederaufbau des Burgtheaters und an der Gesamtplanung des Tiergartens Schönbrunn beteiligt war. Als selbständiger Architekt entwarf Horak mehrere Wohnhäuser in Wien und in Bad Vöslau.

Peter Koban - Peter Koban (geb. 1928) studierte von 1947 bis 1956 an der Technischen Hochschule unter anderem bei Erich Boltenstern. Nach dem Studium war er zunächst im Atelier von Erich Rollig tätig und arbeitete unter anderem für Margarete Schütte-Lihotzky und Josef Hoffmann. Ab 1960 beschäftigte sich Koban als selbständiger Architekt vor allem mit dem Wohnbau und dem Bau von Kasernen. So wurden etwa die Sanitätstruppenschule in Stammersdorf (1969/70) und mehrere Wohnbauten in Wien nach seinen Plänen errichtet. Für den Willi-Liwanec-Hof in Wien 15 plante er die erste Palettengarage Wiens. Auch am Bau der Per-Albin-Hansson-Siedlung Nord war Peter Koban beteiligt.