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Brünner Straße 188

Fakten

Brünner Straße 188

Brünner Straße 188, 1210 Wien

Baujahr: 1996-1997

Wohnungen: 217

Architekt: Gabor Fettik, Johannes Bieber

Wohnen in Wien

In den 1990er-Jahren konzentrierte sich die Stadt Wien neben geförderten Sanierungen hauptsächlich darauf, die Stadt im Nordosten und Süden zu erweitern (21.000 Wohnungen in vier Jahren). In enger Zusammenarbeit mit der Stadtplanung wurden großflächig Siedlungsgebiete erschlossen, so zum Beispiel der Leberberg in Simmering. Die Gemeindebauten, die nun für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglich sind, passen sich den modernen Bevölkerungsstrukturen an, indem sie flexible Wohnungen auch für Alleinerziehende, ältere Menschen und Alleinstehende bieten. Zudem sparen sie durch eine nachhaltige Bauweise Betriebskosten und Energie.

Geschichte

Die Straße, in der heute der Wohnbau steht, war gegen Ende des 19. Jahrhunderts nur stellenweise verbaut. Nahe dem Floridsdorfer Zentrum fanden sich vereinzelt Wohngebäude, stadtauswärts hatten sich einige Fabriken angesiedelt. Das Areal der heutigen Wohnhausanlage bestand ausschließlich aus unbebautem Ackerland. In den 1990er-Jahren wurden in der Umgebung mehrere kommunale Wohnbauten errichtet.

Die Architektur

Die Wohnhausanlage verläuft entlang der Brünner Straße und weist einen kammförmigen Grundriss auf. Hinter der Straßenfront führen die einzelnen Bauteile in Richtung Osten, dazwischen verbergen sich Wege und begrünte Flächen. Durch den geschlossenen Eindruck der Hauptfassade und die Öffnung der Anlage nach hinten erhält der Wohnbau einen wehrhaften Charakter. Abgerundete Hausecken, verglaste Stiegenhäuser und risalitartige Bauteile sorgen für eine lebendige Gliederung der Fassade. Im Hofbereich öffnet sich der Wohnbau nach außen, grüne Flächen und Spielplätze lockern die Anlage auf. Die stufenförmige Anordnung der Wandflächen sowie Balkone, verglaste Loggien und Dachaufbauten erzeugen einen plastischen Gesamteindruck. Die Konsequenz der plastischen Durchformung wird dort deutlich, wo die Rundung der Straßenecken im Innenhof fortgesetzt wird.

Der Name

Die Brünner Straße wurde 1736 aus wirtschaftlichen Gründen als Reichsstraße nach Mähren angelegt und lange Zeit als Mährische Straße oder Floridsdorfer Hauptstraße bezeichnet. Seit 1904 ist sie nach der mährischen Hauptstadt Brünn benannt.

Architekten

Gabor Fettik - Gabor Fettik (geb. 1936 in Ungarn) studierte an der Technischen Hochschule Wien unter anderem bei Karl Schwanzer und Karl Kupsky (Diplom 1966). Nach Anstellungen in diversen Architekturbüros machte sich Gabor Fettik 1972 als Architekt selbständig. Für die Gemeinde Wien entwarf er im Laufe seiner langen Karriere mehrere Wohnhausanlagen, wie etwa in Wien 5 die Wohnhäuser Jahngasse 34 (1987-1989) und Jahngasse 32 (1990/91) und in Wien 15 die Anlagen Grimmgasse 4 (1978-1980) und Grimmgasse 15 (1981-1983, zusammen mit Walter Olensky).

Johannes Bieber - Johannes Bieber (geb. 1951 in Wien) studierte von 1971 bis 1978 Architektur an der Technischen Universität Wien. Anschließend arbeitete er unter anderem für die Architektengruppe U-Bahn (Holzbauer, Marschalek, Ladstätter, Gantar) und im Architekturbüro Requat & Reinthaller, bevor er sich 1990 als Architekt selbständig machte. Als erstes großes Projekt realisierte er zusammen mit Gabor Fettik die kommunale Wohnhausanlage Brünner Straße 188 in Wien 21 (1992). In weiterer Folge war er vor allem an der Errichtung und Sanierung öffentlicher Gebäude beteiligt. So leitete Johannes Bieber etwa den Neubau der Sonderschule Hernalser Hauptstraße 122 in Wien 17 (1996), den Einbau von Info-Centers in die Finanzämter von Tulln, Korneuburg und Hollabrunn und die Sanierung samt Umbau des von Otto Wagner entworfenen Schleusengebäudes Nussdorf in Wien 20 (2007). Für die Planung der Grenzabfertigungsanlage in Angern a. d. March erhielt er 2001 den Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich für "Besondere gestalterische Leistungen".

Freie Garagenplätze

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