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Hellwagstraße 16a

Fakten

Hellwagstraße 16a

Hellwagstraße 16a, 1200 Wien

Baujahr: 1993-1995

Wohnungen: 27

Architekt: Otto Kucera, Christa Partsch, Helmut Partsch, Gerhard Moßburger

Wohnen in Wien

In den 1990er-Jahren konzentrierte sich die Stadt Wien neben geförderten Sanierungen hauptsächlich darauf, die Stadt im Nordosten und Süden zu erweitern (21.000 Wohnungen in vier Jahren). In enger Zusammenarbeit mit der Stadtplanung wurden großflächig Siedlungsgebiete erschlossen, so zum Beispiel der Leberberg in Simmering. Die Gemeindebauten, die nun für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglich sind, passen sich den modernen Bevölkerungsstrukturen an, indem sie flexible Wohnungen auch für Alleinerziehende, ältere Menschen und Alleinstehende bieten. Zudem sparen sie durch eine nachhaltige Bauweise Betriebskosten und Energie.

Geschichte

Bis zur Donauregulierung (1870-1875) verlief östlich des heutigen Wohnbaus die Durchlauf- Au, ein weites Augebiet. In der Hellwagstraße gab es um die Jahrhundertwende eine Maschinenfabrik und eine Metallgießerei. Das Grundstück, auf dem sich die Wohnhausanlage befindet, wurde zum Teil für den U-Bahn-Bau benötigt. Daher beherbergen die drei Untergeschoße Betriebsräumlichkeiten der U-Bahn, aber auch eine Tiefgarage.

Die Architektur

Die siebengeschoßige Wohnhausanlage liegt an der Ecke Hellwagstraße/Pasettistraße. Durch die schräg verlaufende Durchlaufstraße im Osten erhebt sich der Wohnbau über einem spitzen Winkel. Die Eckverbauung besteht aus einem kompakten Baublock mit der Hauptfassade an der Hellwagstraße und einem verglasten Teil an der Durchlaufstraße. Die moderne Anlage stellt einen reizvollen Kontrast zu den angrenzenden Gebäuden, die aus der Gründerzeit stammen, dar. Die in einem kräftigen Rot-Ton gehaltene Fassade gliedert sich in vier Fensterachsen, wobei die Öffnungen als ein- bzw. dreiteilige Französische Fenster gestaltet sind. Die Gebäudeecke wird von einem verglasten Bauteil akzentuiert, in dem das Stiegenhaus untergebracht ist. Ein besonderes Merkmal der Anlage ist die vollkommen verglaste Front an der Durchlaufstraße, die einen Einblick in das Innenleben des Wohnbaus gewährt.

Der Name

Die Straße, in der der Wohnbau steht, ist seit 1900 nach dem Eisenbahnbautechniker Wilhelm Hellwag (1827-1882) benannt. Er war maßgeblich am Bau der Nordwestbahn und des St.-Gotthard-Tunnels beteiligt.

Architekten

Otto Kucera - Otto Kucera (geb. 1945 in Wien) studierte bis 1971 Architektur an der Technischen Universität Wien. Gemeinsam mit Christa Partsch und Helmut Partsch gründete er 1976 die Ateliergemeinschaft Kupa. Das Architektenteam arbeitete vor allem in den Bereichen Verkehr und Hochbau. Im Zuge des Ausbaus des Wiener U-Bahnnetzes realisierten sie die Wohnhausanlage Hellwagstraße 16A in Wien 20 (1992-1995), deren Untergeschoße für den U-Bahnbetrieb genutzt werden. Von 1978 bis 2006 lehrte Otto Kucera an der Camillo Sitte Bauschule in Wien 3.

Christa Partsch - Christa Partsch (geb. 1946 in Friedberg/D) studierte Architektur an der Technischen Universität Wien. Gemeinsam mit ihrem Gatten Helmut Partsch und Otto Kucera gründete sie 1976 die Ateliergemeinschaft Kupa. Das Architektenteam arbeitete vor allem in den Bereichen Verkehr und Hochbau. Im Zuge des Ausbaus des Wiener U-Bahnnetzes realisierten sie die Wohnhausanlage Hellwagstraße 16A in Wien 20 (1992-1995), deren Untergeschoße für den U-Bahnbetrieb genutzt werden.

Helmut Partsch - Helmut Partsch (geb. 1948) studierte Architektur an der Technischen Universität Wien, ohne jedoch einen Abschluss zu erlangen. Gemeinsam mit seiner Frau Christa Partsch und Otto Kucera gründete er 1976 die Ateliergemeinschaft Kupa. Das Architektenteam arbeitete vor allem in den Bereichen Verkehr und Hochbau. Im Zuge des Ausbaus des Wiener U-Bahnnetzes realisierten sie die Wohnhausanlage Hellwagstraße 16A in Wien 20 (1992-1995), deren Untergeschoße für den U-Bahnbetrieb genutzt werden. Seit 2002 leitet der ehemalige Mitarbeiter und Partner Gerhard Moßburger das Architekturbüro.

Gerhard Moßburger - Gerhard Moßburger (geb. 1952 in Wien) besuchte die HTL Schellinggasse in Wien 1, bevor er von 1973 bis 1979 an der Technischen Universität Wien studierte. 1980 begann er seine Tätigkeit als Mitarbeiter und Projektleiter im Büro von Otto Kucera, Christa und Helmut Partsch (Atelier Kupa), die 1990 in eine Partnerschaft überging; seit 2002 ist er Geschäftsführer und Inhaber des Büros. Moßburger war zunächst vor allem Projektleiter bei Verkehrsbauwerken, wie etwa beim Umbau des Wiener Westbahnhofes (1988-1993), beim Neubau des Bahnhofs Floridsdorf (1992-1996) und bei Bauabschnitten der U3 und U6. Gemeinsam mit dem Architekten Paul Katzberger gewann er 2002 den Wettbewerb für die U2-Verlängerung und konnte die Tiefstationen Schottenring, Taborstraße, Praterstern und Messe-Prater realisieren (2002-2008).