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Hartlgasse 40

Fakten

Hartlgasse 40

Hartlgasse 40, 1200 Wien

Baujahr: 1992-1994

Wohnungen: 13

Architekt: Robert Labi

Wohnen in Wien

In den 1990er-Jahren konzentrierte sich die Stadt Wien neben geförderten Sanierungen hauptsächlich darauf, die Stadt im Nordosten und Süden zu erweitern (21.000 Wohnungen in vier Jahren). In enger Zusammenarbeit mit der Stadtplanung wurden großflächig Siedlungsgebiete erschlossen, so zum Beispiel der Leberberg in Simmering. Die Gemeindebauten, die nun für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglich sind, passen sich den modernen Bevölkerungsstrukturen an, indem sie flexible Wohnungen auch für Alleinerziehende, ältere Menschen und Alleinstehende bieten. Zudem sparen sie durch eine nachhaltige Bauweise Betriebskosten und Energie.

Geschichte

Bereits in den 1970er-Jahren gab es eine Baubewilligung, die einen Wohnbau an dieser Stelle vorsah. Die Wohnhausanlage wurde jedoch erst in den 1990er-Jahren errichtet, um eine bestehende Baulücke zwischen zwei Gründerzeithäusern zu füllen.

Die Architektur

Die Wohnhausanlage befindet sich in der Hartlgasse und schließt zu beiden Seiten direkt an Gründerzeitbauten an. Der Wohnbau stellt einerseits einen Gegensatz zu den beiden Nachbargebäuden dar, greift aber in seiner Gestaltung auf deren Formensprache zurück. Die schmale Fassade erstreckt sich über sechs Geschoße und zeichnet sich durch eine einfache Gliederung aus. Die Nutung der ersten beiden Geschoße nimmt deutlich Bezug auf die Nachbargebäude, die ebenfalls teilweise genutet sind. Die glatte Wandfläche der restlichen Stockwerke wird nur durch Fensterachsen unterbrochen. Auffallend ist die Betonung der Mitte durch einen Erker, der über dem ersten Geschoß ansetzt und die zwei mittleren Achsen zusammenfasst.

In der Anlage sind 13 Wohnungen untergebracht, die sich auf zwei Hofflügel aufteilen. Der zentrale Haupteingang führt zum Stiegenhaus und zu einem kleinen Innenhof, der zwischen den beiden Trakten liegt. An der hofseitigen Fassade findet sich das Motiv des Erkers wieder, auch hier werden die beiden mittleren Achsen hervorgehoben. Auch die Nutung und die französischen Fenster kommen hier ein weiteres Mal zur Anwendung. An der hinteren Seite des Hofes gibt es ein Kindertagesheim und einen Spielplatz.

Der Name

Die Hartlgasse wurde ursprünglich als Wintergasse bezeichnet. Seit 1956 ist sie nach dem Juristen Dr. Karl Hartl (1878-1941) benannt, einem ehemaligen Magistratsdirektor und Autor der Wiener Stadtverfassung von 1931.

Architekten

Robert Labi - Robert Labi (geb. 1955) ist Oberstadtbaurat und Koordinator für barrierefreies, behinderten- und generationsgerechtes Planen, Bauen und Wohnen der MA 34. Sein Studium der Architektur begann Labi 1976 an der Technischen Universität Wien, wo er 1983 seine Diplomprüfung im Fachgebiet "Denkmalpflege und Altstadterhaltung" ablegte. Er arbeitete zunächst in einigen Architekturbüros mit, bevor er 1986 in den Dienst der Stadt Wien - zunächst MA 19 Architektur und Stadtgestaltung, dann MA 24 Städtischer Wohnhausbau - eintrat. Für die Stadt Wien plante Robert Labi unter anderem die Wohnhausanlagen Rauchfangkehrergasse 17-27 in Wien 15, Skodagasse 22 in Wien 8, sowie das Wohnhaus und KTH 20 (Kindertagesheim) in der Hartlgasse 40 in Wien 20.