Heiligenstädter Straße 146
Heiligenstädter Straße 146
Heiligenstädter Straße 146, 1190 WienBaujahr: 1928-1929
Wohnungen: 34
Architekt: Alfred Castelliz
Wohnen in Wien
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde die Sozialdemokratie bestimmende Kraft im Wiener Rathaus. 1922 wurde Wien ein selbstständiges Bundesland. Damit war auch der Grundstein für das "Rote Wien" gelegt. Neben Reformen im Gesundheits- und Bildungswesen wurde 1923 ein umfangreiches Bauprogramm gestartet, um für die Bevölkerung menschenwürdige Wohnungen zu schaffen - hell, trocken, mit Wasserleitung und WC ausgestattet, waren sie ein krasser Gegensatz zu den Bassena-Wohnungen in den Mietskasernen. Wesentlicher Teil der Anlagen waren Gemeinschaftseinrichtungen wie Bäder, Kindergärten, Waschküchen, Mütterberatungsstellen, Ambulatorien, Tuberkulosestellen, Turnhallen, Bibliotheken etc. Die Stadt Wien errichtete in der Zwischenkriegszeit 63.000 Wohnungen.
Geschichte
In den späten 1920er-Jahren wurde dieses verhältnismäßig kleine städtische Wohnhaus auf einem bereits seit der Monarchiezeit der Gemeinde Wien gehörenden Grundstück errichtet, das zuvor als Lagerplatz genutzt worden war. Die unmittelbare Nachbarschaft zum kurz davor fertig gestellten Karl-Marx-Hof macht sich in dem ebenfalls zweifärbigen Fassadenanstrich bemerkbar.
Die Architektur
Dieses fünfgeschoßige Eckhaus verfügt über zwei weitgehend ähnlich gestaltete Fassaden zur Heiligenstädter Straße und zur Diemgasse. Beide zeigen im Erdgeschoß und im obersten
Der Name
Der Straßenzug hieß Anfang des 18. Jahrhunderts zunächst Nußdorfer Weg, dann Nußdorfer Straße. In den 1890er-Jahren wurde im Zuge der Eingemeindung zahlreicher umliegender Dörfer in die Stadt Wien diese Verbindungsroute zur Erinnerung an den alten Vorortnamen Heiligenstädter Straße benannt.
Architekten
Alfred Castelliz - Alfred Castelliz (1870-1940) studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien, unter anderem bei Otto Wagner. Ab 1902 als selbständiger Architekt tätig, schuf er zahlreiche Bauwerke in Wien und vielen Teilen der österreichisch-ungarischen Monarchie, auch noch nach deren Zerfall. Vor allem Villen und Wohnhäuser entstanden nach seinen Entwürfen. Zudem unterrichtete er an mehreren Lehranstalten.