Mobile Version aus nicht mehr nachfragen

Kreuzgasse 32

Fakten

Kreuzgasse 32

Kreuzgasse 32, 1180 Wien

Baujahr: 1969-1970

Wohnungen: 14

Architekt: Walter Köhler

Wohnen in Wien

In den 1960er-Jahren nahm der Wohnbau in Wien bis hin zum Wohnungsbauboom der 1970er-Jahre kontinuierlich zu. Die Grundlage dafür bildeten 1961 ein städtebauliches Konzept und ein Generalverkehrsplan von Roland Rainer. Der geplante U-Bahn-Bau sowie die Erschließung bisheriger Randgebiete nördlich der Donau förderten diese Entwicklung. Besonders am südlichen und östlichen Stadtrand gab es Grundstücke zu günstigen Preisen, auf denen neue große Wohnviertel geschaffen wurden. Die neue Fertigteilbauweise mit vorgefertigten Betonelementen erlaubte es, in kurzer Zeit ganze Stadtteile neu zu errichten.

Geschichte

Bis Mitte des 19. Jahrhunderts war dieses Gebiet des alten Währing vorwiegend landwirtschaftlich genutzt und erfreute sich bei den Wienern als Sommerfrische einiger Beliebtheit. Nach der Aufhebung des "Bauverbots aus fortifikatorischen Rücksichten" 1858 kam es hier zu einem wahren Bauboom und es vervielfachte sich die Bevölkerung in den folgenden Jahrzehnten, sodass 1890 ein dicht verbautes Gebiet in die Stadt Wien eingemeindet wurde.

Die Architektur

Dieses Wohnhaus verfügt über vier Stockwerke mit je drei Wohnungen sowie zwei Atelierwohnungen im ausgebauten Dachgeschoß. Die Fassadengliederung ist durch die Anordnung der Fenster bestimmt, nur im linken Teil der Straßenansicht wurde ein Zimmer vor die Fassade vorgezogen. Dieser Erkerturm zieht sich über alle vier Stockwerke und wurde mit französischen Fenstern ausgestattet. Das Erdgeschoß wurde höher als die darüber liegenden Stockwerke angelegt, wohl wegen der an der rechten Seite eingeschnittenen Durchfahrt, von wo aus das Stiegenhaus zu betreten ist. Die Passage führt in einen begrünten Innenhof. Während die Erdgeschoßzone der Hoffassade wiederum von der Durchfahrt dominiert wird, ist diese in den darüber liegenden Stockwerken streng symmetrisch gestaltet: mittig liegt jeweils ein Fensterband, rechts und links davon kleinere Fenster, während die äußersten Achsen größere Fenster zeigen. Die Fläche des bepflanzten Innenhofes wird zum Großteil von Autoabstellplätzen eingenommen, doch Birken, Nadelbäume und Sträucher schaffen in diesem dicht verbauten Gebiet eine Grünoase, wo auch ein Sitzplatz zum Verweilen einlädt.

Der Name

Der Name Kreuzgasse wird von einem roten Kreuz mit eisernem Christus hergeleitet, das hier auf freiem Felde stand.

Architekten

Walter Köhler - Walter Köhler (1899-1974) studierte Architektur an der Technischen Hochschule Wien. Nach seinem Abschluss war er im Atelier von Georg Rupprecht als Chefarchitekt für die Planung mehrerer Gemeindewohnbauten zuständig. Nach 1945 widmete er sich vor allem Wohnbauprojekten in Wien (z. B. Josef-Haas-Hof in Wien 11 und Lazarettgasse 13a in Wien 9) und in Niederösterreich. Köhler hatte auch Anteil an der Grundriss-Typisierung für den sozialen Wohnbau.