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Abelegasse 12

Fakten

Abelegasse 12

Abelegasse 12, 1160 Wien

Baujahr: 1955-1956

Wohnungen: 17

Architekt: Josef Wurts

Weitere Adressen

Lindauergasse 14, 1160 Wien

Wohnen in Wien

In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

Anstelle eines beschädigten Wohnhauses errichtete die Gemeinnützige Siedlungs- und Bau AG (GESIBA) in den Jahren 1955/56 im Rahmen des Wiederaufbauprogramms der Stadt Wien nach dem Zweiten Weltkrieg eine kleine Wohnhausanlage mit damals 18 Kleinwohnungen und einem Geschäftslokal. Eine in gesonderten Räumlichkeiten eingerichtete Mutterberatungsstelle und eine Arztpraxis unterstreichen die sozialmedizinische Komponente des kommunalen Wohnbaus.

Die Architektur

Das fünfgeschoßige Wohnhaus liegt an der Ecke Abelegasse und Lindauergasse. Der Haupteingang befindet sich in der Abelegasse, in der Lindauergasse gibt es einen Eingang zur Elternberatungsstelle und ein Geschäftslokal. Das Wohnhaus ist sehr schlicht gehalten, nur das genutete Erdgeschoß mit abschließendem Gesimsband und der mit rotem Kratzputz gestaltete Sockel heben sich von der glatten Fassade der oberen Geschoße ab. Rund um die meist zweiflügeligen Fenster dienen dezente Faschen als minimalistische Dekoration. Besonders auffallend ist die Fensterachse direkt an der Ecke zur Lindauergasse - hier wurden französische Fenster eingebaut, die nicht vorhandene Balkone ersetzen sollen. Ein weit auskragendes Kranzgesims schließt die Fassade zum Dach hin ab. Hinter einer zweifenstrigen Flachgaube in der Abelegasse entsteht einerseits zusätzlicher Raum, andererseits wirkt das Gebäude dadurch an seiner Hauptfassade höher und bedeutender.

... und die Kunst

Das an der Fassade der Wohnhausanlage angebrachte Relief mit dem Titel "Ruhende" stammt von Franz Luby (1902-1989). Der Bildhauer, Grafiker und Maler war 1949 Mitbegründer der Künstlervereinigung "Neuer Hagenbund" und von 1954 bis 1962 auch deren Präsident. Das Relief für die Wohnhausanlage Abelegasse 12 schuf er nach seinem gleichnamigen Ölgemälde (1948), das sich heute im NÖ Landesmuseum befindet.

Der Name

Die Abelegasse (vormals Feldweg, ab 1835 Untere Hauptstraße) ist seit 1856 nach dem Ottakringer Gastwirt und Gemeinderatsmitglied Thomas Abele (1789-1869) benannt. Der Besitzer des Ottakringer Freihofes und Sekretär Kaiser Ferdinands I. Andreas Lindauer ist der Namensstifter für die Lindauergasse.

Architekten

Josef Wurts - Josef Wurts (1889-1970) besuchte von 1907 bis 1912 die Bauschule der Technischen Hochschule Wien, an der er 1920 die 2. Staatsprüfung ablegte. Für die Gemeinde Wien entwarf er unter anderem das Wohnhaus Abelegasse 12 in Wien 16 (1955/56).