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Degengasse 7

Fakten

Degengasse 7

Degengasse 7, 1160 Wien

Baujahr: 1949-1950

Wohnungen: 16

Architekt: Karl Vodak sen.

Wohnen in Wien

Ab 1949 war der Wohnbau zahlenmäßig wieder auf dem Niveau des "Roten Wien" der Zwischenkriegszeit. Doch noch war die Bevölkerung verarmt und oft obdachlos. Kleine Duplex-Wohnungen, die später zusammengelegt werden konnten, linderten schließlich die Wohnungsnot. 1951 wurde Franz Jonas, Sohn einer Arbeiterfamilie, Bürgermeister von Wien. In seine Amtszeit fiel die rege Bautätigkeit im Rahmen des Projektes "Sozialer Städtebau" ab 1952. Das 8-Punkte-Programm hatte die Trennung von Wohn- und Gewerbebereichen, eine Auflockerung der Wohnbereiche sowie die Assanierung einzelner Viertel zum Ziel. Die standardmäßige Ausstattung der Wohnungen wurde verbessert - alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

Die Degengasse wurde im Zuge der Industrialisierung in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts verbaut. Sie liegt an der Grenze von Ottakring zu Hernals, einem Stadtteil, der zu den größten Industriegebieten Wiens gehörte. Die Generalkarte von Wien aus dem Jahr 1912 zeigt auf dem Areal einen kleinen Vorgängerbau. Der Baubeginn für die heutige Wohnhausanlage erfolgte 1949, ein Jahr später wurde bereits die Benützungsbewilligung erteilt.

Die Architektur

Die Fassade des sechsgeschoßigen Wohnhauses wird durch eine zentrale, vertieft liegende Fensterachse in zwei gleiche Teile gegliedert. Dabei sind die Fenster um einen Halbstock versetzt angeordnet. Ein die Fenster zusammenfassendes Putzfeld kennzeichnet das Treppenhaus und setzt die Betonung der Mittelachse über dem wuchtigen Portal fort. Bemerkenswert ist auch die Gleichbehandlung der durchwegs dreiflügelig ausgeführten Stiegenhaus- und Wohnraumfenster. Ein weit auskragendes Zwischengesims sowie ein um ein Stück zurückversetztes Dachgeschoß stellen die optische Verbindung zu den beiden unterschiedlich hohen Nachbarhäusern her.

Der Name

Die Degengasse wurde 1868 nach dem Gemeinderat Ferdinand Degen (1831-1889), Gründer und Hauptmann der Ottakringer Feuerwehr, benannt.

Architekten

Karl Vodak sen. - Karl Vodak sen. (1914-2000) studierte Architektur an der Wiener Kunstgewerbeschule unter anderem bei Josef Hoffmann. Für die Gemeinde Wien entwarf er vorwiegend in Arbeitsgemeinschaften mehrere Bauwerke, wie unter anderem die Wohnhäuser Damböckgasse 3-5 in Wien 6 (mit Paul Ehrenzweig, 1957/58), Untere Augartenstraße 1-3 in Wien 2 (mit Alfred Chalusch, 1953/54) und Hausergasse 3-7 in Wien 10 (mit Rudolf Wawrik, 1956-1957). Die Wohnhausanlage Degengasse 7 in Wien 16 (1949/50) plante Vodak alleine.