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Beckmanngasse 66

Fakten

Beckmanngasse 66

Beckmanngasse 66, 1150 Wien

Baujahr: 1984-1987

Wohnungen: 10

Architekt: Heinz Ekhart

Wohnen in Wien

Ab den 1980er-Jahren bestimmte ein neuer Stadtentwicklungsplan die Wohnhaussanierung. Der 1984 gegründete Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds und das Wohnhaussanierungsgesetz 1985 ergänzten die optimalen Voraussetzungen für eine sanfte Stadterneuerung. 36 Prozent der Sanierungsgelder flossen in Gemeindebauten, sodass die berühmtesten Gemeindebauten aus der Zwischenkriegszeit saniert werden konnten, wie z. B. der Karl-Marx-Hof, der George-Washington-Hof oder der Rabenhof. Für Neubauten wurde durch Wettbewerbe eine qualitativ hochwertige und individuelle Architektur sichergestellt, wie das Beispiel Hundertwasserhaus zeigt.

Geschichte

Die Beckmanngasse bildet die Bezirksgrenze zwischen Penzing und Rudolfsheim-Fünfhaus. Die stadtinnere Straßenseite, auf der die Wohnhausanlage liegt, gehört zu Rudolfsheim-Fünfhaus. Der Bezirk wurde nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1938 aus den Gebieten des damaligen 14. (Rudolfsheim) und 15. Bezirks (Fünfhaus) gebildet und Fünfhaus genannt. Erst Mitte der 1950er-Jahre wurde der Name Rudolfsheim-Fünfhaus für den Bezirk vom Gemeinderat festgelegt. Auf der Parzelle Beckmanngasse 66 befand sich ursprünglich ein 1905 errichtetes Althaus mit 42 Wohnungen und zwei Geschäftslokalen, welches 1984 abgerissen wurde.

Die Architektur

Für die Errichtung der Wohnhausanlage wurde die Parzellenstruktur des gründerzeitlichen Baublocks erhalten. Aus diesem Grund wurden zwei sechsgeschoßige Baublöcke mit den Orientierungsnummern Beckmanngasse 64 und 66, die jeweils über eine Stiege erschlossen werden, aneinandergereiht. Mit der zweigeschoßigen Sockelzone, der vertikalen Gliederung durch Betonung der Stiegenhäuser und der Dachform wurde an die umgebende Architektur angeknüpft. Dennoch erweist sich das Wohnhaus mit seinen Vor- und Rücksprüngen in der Bauflucht und den farblich hervorgehobenen Stiegenhäusern als Blickfang in der Häuserzeile. Eine Tiefgarage ist über die Beckmanngasse 66 befahrbar.

Der Name

Die Beckmanngasse, ehemals Schmiedgasse, wurde 1894 nach dem Schauspieler und Charakterkomiker Friedrich Beckmann (1803-1866) benannt. Beckmann, der 1846 an das Hofburgtheater in Wien gekommen war, ist auf dem evangelischen Friedhof in Matzleinsdorf begraben.

Architekten

Heinz Ekhart - Der gebürtige Innsbrucker Heinz Ekhart (geb. 1935) führt seit 1970 ein eigenes Büro in Wien. 1986 erhielt der Künstler den Architektur-Preis des Landes Salzburg, 1988 wurde er auf der Biennale Mondiale de l’Architecture in Sofia für den gemeinsam mit Wilhelm Holzbauer geschaffenen Neubau der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg ausgezeichnet. In Wien plante Heinz Ekhart die städtische Wohnhausanlage in der Marchettigasse 16.