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Diefenbachgasse 30

Fakten

Diefenbachgasse 30

Diefenbachgasse 30, 1150 Wien

Baujahr: 1989-1990

Wohnungen: 16

Architekt: Peter Zauchenberger

Wohnen in Wien

Ab den 1980er-Jahren bestimmte ein neuer Stadtentwicklungsplan die Wohnhaussanierung. Der 1984 gegründete Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds und das Wohnhaussanierungsgesetz 1985 ergänzten die optimalen Voraussetzungen für eine sanfte Stadterneuerung. 36 Prozent der Sanierungsgelder flossen in Gemeindebauten, sodass die berühmtesten Gemeindebauten aus der Zwischenkriegszeit saniert werden konnten, wie z. B. der Karl-Marx-Hof, der George-Washington-Hof oder der Rabenhof. Für Neubauten wurde durch Wettbewerbe eine qualitativ hochwertige und individuelle Architektur sichergestellt, wie das Beispiel Hundertwasserhaus zeigt.

Geschichte

Die Wohnhausanlage liegt auf dem Gebiet des ehemaligen 14. Bezirks Rudolfsheim, der erst 1938 mit dem 15. Bezirk unter dem Namen Fünfhaus vereinigt wurde. Erst 1957 wurde der 15. Bezirk in Rudolfsheim-Fünfhaus umbenannt. Ein ursprünglich an der Stelle des Gemeindebaus bestehendes Althaus mit neun Wohnungen und einem Lokal wurde 1977 abgetragen.

Die Architektur

Die siebengeschoßige Wohnhausanlage schließt durch die glatte Fassadengestaltung, die strenge Einhaltung der Baulinie und den Dreiecksgiebel an die Tradition der Architektur des sozialen Wohnbaus in Wien an, unterscheidet sich jedoch deutlich durch die von Oskar Putz gestaltete Farbflächengliederung, welche die mittleren sechs Fensterachsen hervorhebt. Die Hoffassade wird vor allem von zwei leicht vorspringenden Erkern, die wie der mittlere Bauteil nach oben durch einen Dreiecksgiebel abgeschlossen werden, bestimmt. Im Erdgeschoß des Hauses befindet sich eine Kleingarage für zwei PKW, ein Fahrrad- und Kinderwagenabstellraum sowie der Zugang zum Hof. Die Schlafräume wurden, wenn möglich, auf den Hof orientiert angelegt.

... und die Kunst

Die Fassade wurde von Oskar Putz farblich gestaltet. Der Maler, Grafiker und Designer wurde 1940 in Salzburg geboren und studierte von 1962 bis 1967 Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Von 1973 bis 1987 war Oskar Putz Assistent am Institut für künstlerische Gestaltung der Technischen Universität Wien, ab 1987 Professor für Typografie und Farbgestaltung an der Höheren Grafischen Lehr- und Versuchsanstalt Wien. Oskar Putz lebt als freischaffender Künstler in Wien und arbeitet vor allem in den Bereichen Innenraum-, Fassaden-, Farb- und Textilgestaltung.

Der Name

Die Diefenbachgasse, ehemals Plankengasse, wurde 1894 nach Heinrich Diefenbach (1832-1891) benannt. Heinrich Diefenbach war Gemeinderat von Sechshaus und Direktor der Sparkasse.

Architekten

Peter Zauchenberger - Peter Zauchenberger (geb. 1947) studierte Architektur an der Technischen Universität Wien, wo er 1975 mit dem Thema "Kollektives Wohnen" diplomierte. Für die Gemeinde Wien plante er unter anderem das Wohnhaus Diefenbachgasse 30 in Wien 15 (1989/90) und zusammen mit Helmut Wimmer die Anlage Hetzendorfer Straße 23 in Wien 12 (1987-1989).