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Zinckgasse 5-7

Fakten

Zinckgasse 5-7

Zinckgasse 5-7, 1150 Wien

Baujahr: 1985-1987

Wohnungen: 32

Architekt: Heinz Scheide, Karl W. Zimmermann

Wohnen in Wien

Ab den 1980er-Jahren bestimmte ein neuer Stadtentwicklungsplan die Wohnhaussanierung. Der 1984 gegründete Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds und das Wohnhaussanierungsgesetz 1985 ergänzten die optimalen Voraussetzungen für eine sanfte Stadterneuerung. 36 Prozent der Sanierungsgelder flossen in Gemeindebauten, sodass die berühmtesten Gemeindebauten aus der Zwischenkriegszeit saniert werden konnten, wie z. B. der Karl-Marx-Hof, der George-Washington-Hof oder der Rabenhof. Für Neubauten wurde durch Wettbewerbe eine qualitativ hochwertige und individuelle Architektur sichergestellt, wie das Beispiel Hundertwasserhaus zeigt.

Geschichte

Die Zinckgasse wurde größtenteils um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert verbaut. Für die Errichtung der Wohnhausanlage wurde 1982 ein Althaus in der Zinckgasse 5 mit zehn Wohnungen, das aus dieser Zeit stammte, sowie 1983 ein Althaus in der Zinckgasse 9 mit neun Wohnungen und einem Lokal abgetragen. Bei der Planung der Wohnungen im Neubau hatten die neuen Mieter ein Mitspracherecht.

Die Architektur

Die sechsgeschoßige Baulückenverbauung besteht aus zwei durch Gebäudefugen getrennten, gleichartigen Dreispännern, die über je eine Stiege und einen Aufzug erschlossen werden. Die monumental wirkende, für die Gemeindebauarchitektur der Bauzeit untypische Fassade erstreckt sich über 34 Meter und wurde durch den Zonenaufbau, die Gliederung und die Fensterproportionen an das Erscheinungsbild der umliegenden Bauten angepasst. Die Beheizung des Gebäudes erfolgt über Fernwärme. Eine über die Zinckgasse befahrbare Tiefgarage bietet Platz für 23 PKW, im Erdgeschoß befinden sich zwei Fahrrad- und Kinderwagenabstellräume.

Der Name

Die Zinckgasse wurde 1864 nach Andreas Zinck benannt. Zinck war um 1850 Grundbesitzer in der Gegend, 1847 verkaufte er dem Staat um 7.900 Gulden die Flächen auf der Schmelz für die Anlegung eines Exerzierfeldes.

Architekten

Heinz Scheide - Heinz Scheide (geb. 1924 in Mödling) studierte nach geleistetem Kriegsdienst von 1945 bis 1951 an der Technischen Hochschule Wien. Nach dem Studium war er zunächst bei der Stadtplanung Wien und bei der Österr. Donaukraftwerke AG tätig, für die Heinz Scheide unter anderem das Kraftwerk Aschach und verschiedene Bauten des Kraftwerkes Ybbs-Persenbeug plante. Als selbstständiger Architekt ab 1961 entwarf er mehrere Verwaltungsgebäude für den Bund und gestaltete von 1965 bis 1985 zahlreiche internationale Messestände für die Österreichische Wirtschaftskammer. Zu seinen prominentesten Bauwerken gehören das Bundesamtsgebäude Hintere Zollamtsstraße 1 in Wien 3 (1988-1991), das Schifffahrtszentrum Wien, Handelskai 265, Wien 2 (1981), und das Österreichische Botschaftsgebäude in Neu-Delhi, Indien (1982).

Karl W. Zimmermann - Karl W. Zimmermann (geb. 1947) lebt und arbeitet als selbständiger Architekt in Wien Liesing. Er ist vor allem als Gerichtssachverständiger tätig und widmet sich seit 2000 verstärkt der Malerei. Unter anderem war Zimmermann auch an der Erbauung des Schifffahrtszentrum in Wien 2 (Handelskai 265, 1979-1981) beteiligt.