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Grimmgasse 4

Fakten

Grimmgasse 4

Grimmgasse 4, 1150 Wien

Baujahr: 1978-1980

Wohnungen: 16

Architekt: Gabor Fettik

Wohnen in Wien

Zwischen 1978 und 1981 wurde zur Wohnungsverbesserung in Wien insgesamt ein Darlehensvolumen für über 48.000 Wohnungen zugesichert. 39 Wohnanlagen wurden fertig saniert, an weiteren 86 mit einem Kostenaufwand von 52 Mio. Euro gearbeitet. Zusätzlich wurden über 6.000 neue Wohnungen fertig gestellt. Die Architektur wandelte sich - dank des technischen Fortschritts in der Plattenbauweise - vom Zeilenbau hin zu flexibler gestalteten Anlagen mit individuellem Charakter und mieterfreundlichen Grundrissen. Gleichzeitig verstärkte sich das Mietermitspracherecht und serviceorientierte Wohnungsberatungszentren wurden etabliert.

Geschichte

Die Besiedlung der Gegend geht auf den Tuchfabrikanten und Pottascheerzeuger Franz Wenzel Dadler zurück. Er kaufte 1799 die Besitzung "Braunhirschen", einen die parallel zur Grimmgasse liegende Braunhirschengasse umgebenden Vorort, und hob durch Parzellierung die Bautätigkeit im Gebiet. Auf Dadlers Tätigkeit geht somit die Besiedelung der Gegend zurück. Ein Althaus mit sieben Wohnungen und zwei Geschäftslokalen, das sich ursprünglich an der Stelle des Gemeindebaus befunden hatte, wurde 1969 abgerissen.

Die Architektur

Über dem als Sockel ausgebildeten Erdgeschoß erheben sich die fünf Obergeschoße und das als Terrassengeschoß ausgebaute Dachgeschoß, die streng symmetrisch angelegte Straßenfassade wird von einem Wechsel horizontaler und vertikaler Element bestimmt: Der Vertikalen der mittig angelegten Fensterachse des Stiegenhauses stehen die horizontal ausgerichteten Fensterreihen der seitlichen, über dem Sockelgeschoß leicht vorspringenden Baukörper gegenüber. Die Hoffassade wird von einem mittig angelegten Erker bestimmt, der sich über die ersten vier Obergeschoße zieht und im fünften Obergeschoß als Basis einer Terrasse dient. Straßen- wie Hoffassade wurden, typisch für die Bauzeit, glatt und schmucklos verputzt. Straßenseitig wurde die Bauflucht der Baulückenverbauung um fünf Meter zurückversetzt, die Beheizung des Wohnhauses erfolgt über Fernwärme.

Der Name

Die Wohnhausanlage selbst wurde nicht benannt. Die Grimmgasse, ehemals Fischergasse, wurde 1894 nach den Sprachforschern und Sammlern von deutschen Hausmärchen Jakob L. (1785-1863) und Wilhelm K. Grimm (1786-1859) benannt.

Architekten

Gabor Fettik - Gabor Fettik (geb. 1936 in Ungarn) studierte an der Technischen Hochschule Wien unter anderem bei Karl Schwanzer und Karl Kupsky (Diplom 1966). Nach Anstellungen in diversen Architekturbüros machte sich Gabor Fettik 1972 als Architekt selbständig. Für die Gemeinde Wien entwarf er im Laufe seiner langen Karriere mehrere Wohnhausanlagen, wie etwa in Wien 5 die Wohnhäuser Jahngasse 34 (1987-1989) und Jahngasse 32 (1990/91) und in Wien 15 die Anlagen Grimmgasse 4 (1978-1980) und Grimmgasse 15 (1981-1983, zusammen mit Walter Olensky).