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Geibelgasse 10

Fakten

Geibelgasse 10

Geibelgasse 10, 1150 Wien

Baujahr: 1978-1980

Wohnungen: 19

Architekt: Leopoldine Schwarzinger

Wohnen in Wien

Zwischen 1978 und 1981 wurde zur Wohnungsverbesserung in Wien insgesamt ein Darlehensvolumen für über 48.000 Wohnungen zugesichert. 39 Wohnanlagen wurden fertig saniert, an weiteren 86 mit einem Kostenaufwand von 52 Mio. Euro gearbeitet. Zusätzlich wurden über 6.000 neue Wohnungen fertig gestellt. Die Architektur wandelte sich - dank des technischen Fortschritts in der Plattenbauweise - vom Zeilenbau hin zu flexibler gestalteten Anlagen mit individuellem Charakter und mieterfreundlichen Grundrissen. Gleichzeitig verstärkte sich das Mietermitspracherecht und serviceorientierte Wohnungsberatungszentren wurden etabliert.

Geschichte

Der Vorgängerbau des heute bestehenden Wohnhauses stammte aus dem 19. Jahrhundert, 1876 kam es zur Erweiterung des Baus um einen einstöckigen Quertrakt. Im Jahr 1961 wurde die 450 m² große Liegenschaft mit bestehendem Wohnhaus (19 Mieter) von der Gemeinde Wien angekauft. Die Baubewilligung für die heutige Wohnhausanlage wurde im Jahr 1978 erteilt.

Die Architektur

Das fünfgeschoßige Wohnhaus mit ausgebautem Dachgeschoß umfasst 19 Wohnungen sowie eine Tiefgarage mit 12 PKW-Stellplätzen. Der Bau springt gegenüber seinem rechten Nachbargebäude um mehr als einen Meter hinter die Baulinie zurück, überragt dieses Wohnhaus aus dem 19. Jahrhundert allerdings um etwa ein Stockwerk an Höhe. Besondere Akzentuierung erfährt der Bau aus den Jahren 1978-80 durch den Einsatz von Farbe: während die Erdgeschoßzone mit dem tief eingeschnittenen Eingangsbereich und der Garageneinfahrt durchgehend rot gefärbt ist, werden in den an sich weiß gehaltenen oberen Stockwerken drei Fensterachsen mittels eines vertikalen orangen Farbbandes besonders hervorgehoben. Zusätzliche Betonung erfährt dieser Bereich auch durch den Einsatz von Blumenkistchen, die sich jeweils nur über den breiten Flügel der querrechteckigen zweiteiligen, unterschiedlich hohen Fenster erstrecken.

Der Name

Die Geibelgasse, vormals Karolinengasse, trägt ihren Namen seit 1894. Der Lübecker Emanuel Geibel (1815-1884) war ein bekannter Lyriker seiner Zeit, der auch eine Ehrenprofessur für deutsche Literatur und Poetik in München innehatte.

Architekten

Leopoldine Schwarzinger - Leopoldine Schwarzinger (geb. Pollak, 1913-2002) studierte vor dem Zweiten Weltkrieg Architektur an der Akademie der bildenden Künste Wien. Nach 1945 war sie (unter den Namen L. Schwarzinger und L. Kirschner) vor allem im Wiederaufbau tätig und entwarf vorwiegend in Gemeinschaft mit anderen Architekten mehrere Wohnhausanlagen für die Gemeinde Wien. Von ihr stammen unter anderem die Pläne für die Wohnhäuser Oberlaaer Straße 87 in Wien 10 (1956) und Geibelgasse 10 in Wien 15 (1978-1980); zusammen mit Felix Hasenöhrl entwarf sie die Anlage Römersthalgasse 9-17 in Wien 11 (1961/62).