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Anschützgasse 9-13

Fakten

Anschützgasse 9-13

Anschützgasse 9-13, 1150 Wien

Baujahr: 1978-1981

Wohnungen: 79

Architekt: Heinz Ekhart, Stefan K. Hübner

Weitere Adressen

Weiglgasse 5-11, 1150 Wien

Wohnen in Wien

In den 1970er-Jahren begann eine erste Sanierungswelle des Wohnungsaltbestands der Stadt Wien, um den Wohnstandard anzuheben. Zusätzlich wurden von 1972 bis 1977 rund 16.500 neue Wohnungen gebaut. Der Wohnungsmangel war beseitigt. Nun sollten sich neue Anlagen auch besser in ihre Umgebung einfügen, sich vom Straßenverkehr abwenden, öffentlich gut erreichbar und vor allem mit der nötigen Nahversorgung ausgestattet sein. Damit rückte auch ein Grundgedanke des "Roten Wien" aus den 1930er-Jahren wieder in den Mittelpunkt: Es wurde wieder Wert auf die Sozialisierung des Wohnens gelegt. 1978 wurde die Grundsteinlegung der 200.000sten Wohnung seit 1923 gefeiert.

Geschichte

Die Gegend um die heutige Wohnhausanlage wurde lange Zeit von der zwischen den Straßenzügen Weiglgasse - Siebeneichengasse - Anschützgasse - Jheringgasse liegenden, um 1870 errichteten Hauptwerkstätte der Wiener Verkehrsbetriebe bestimmt. Auf diesem Areal wurde in den Jahren 1976 bis 1980 die Wohnhausanlage "Wohnen Morgen" errichtet, die direkt gegenüber der WHA Anschützgasse 9-13 liegt.

Die Architektur

Mit dieser Wohnhausanlage wurde die Blockrandverbauung Ecke Anschützgasse/Weiglgasse geschlossen. Der Konstruktion aus Durisolmauerwerk wurden senkrechte Betonfertigteile mit dazwischen eingelassen Blumentrögen vorgesetzt. Die Fassaden werden durch den Wechsel von insgesamt sieben Stiegenhäusern und Wohneinheiten bestimmt; die Ecke der Wohnhausanlage ist abgeflacht und als Schauseite ausgebildet. Das Erdgeschoß wird durch einen offenen Kolonnadengang aufgebrochen. Die Raumaufteilung in den Wohnungen lässt sich durch Schiebetüren flexibel gestalten. Die Anlage verfügt über einen begrünten Innenhof sowie eine über die Weiglgasse befahrbare Tiefgarage.

Der Name

Die Anschützgasse, ehemals Kaisergasse, wurde 1894 nach dem Burgschauspieler, Regisseur und Schriftsteller Heinrich Johann Immanuel Anschütz (1785-1865) benannt. Anschütz kam 1821 ans Wiener Burgtheater und war dort bis kurz vor seinem Tod tätig.
Die Weiglgasse erhielt ihren Namen im Jahr 1912 nach dem Komponisten und Kapellmeister Joseph Weigl (1766-1846).

Architekten

Heinz Ekhart - Der gebürtige Innsbrucker Heinz Ekhart (geb. 1935) führt seit 1970 ein eigenes Büro in Wien. 1986 erhielt der Künstler den Architektur-Preis des Landes Salzburg, 1988 wurde er auf der Biennale Mondiale de l’Architecture in Sofia für den gemeinsam mit Wilhelm Holzbauer geschaffenen Neubau der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg ausgezeichnet. In Wien plante Heinz Ekhart die städtische Wohnhausanlage in der Marchettigasse 16.

Stefan K. Hübner - Stefan K. Hübner (geb. 1936 in Oppeln, Schlesien) studierte bis 1962 Architektur an der Technischen Hochschule Wien. Nach der Mitarbeit in diversen Architekturbüros gründete Stefan Hübner 1968 mit Heinz Ekhart eine bis 1987 bestehende Arbeitsgemeinschaft. Mit ihm war Stefan Hübner etwa am Bebauungsplan der Donauinsel und der Donauufer in Wien (1978-1993) sowie an den Entwürfen zur Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg (1982-86) beteiligt. Nach Hübners Plänen wurden unter anderem auch die Schulen Schumpeterweg 3 und Kummergasse 6 in Wien 21 (1992-1995) errichtet.