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Ein Junge verschwindet

Vier LKWs, hunderte Meter Kabel und eine abgesperrte Straße. Aus den Fenstern starren MieterInnen. Was ist hier los? Richtig geraten: In der Leopold-Rister-Gasse wird wieder gedreht. In diesem Fall "Der Zauberer", der Ende April in den heimischen Kinos Premiere feierte.

Dort, wo schon in den letzten Jahren Szenen für „Gruber geht“ und „Die Hölle“ mit der Kamera eingefangen wurden, entstanden im Februar 2017 einige Szenen des Films "Der Zauberer" einer Verfilmung einer Geschichte des Grazer Schriftstellers Clemens Setz. Hier können Sie die vor Ort Reportage der Dreharbeiten von Februar 2017 nachlesen:

Es ist ein klirrend kalter Abend, als die Filmcrew das Hochhaus am Matzleinsdorfer Platz verlässt und schnellen Schrittes zu einem normalerweise leerstehenden Ge- schäftslokal geht. Heute ist hier nichts leer. Heute steppt hier der Bär. Das Catering ist auf Tischen aufgebaut. Techniker, Kamera-Assistentinnen, Schauspielerinnen und der Rest der Crew, wärmen sich in einer Drehpause die Hände am warmen Tee. Nicolaus Ofczarek ist in der Maske und bereitet sich für den anstehenden Dreh vor.

Regisseur Sebastian Brauneis am Set

Nachdem am Nachmittag im Gemeindebau gefilmt worden ist, folgt jetzt am Abend der Außendreh. Filmen, das heißt aber immer auch warten. Aufbauen, umbauen und heute bei minus 5 Grad frieren. Die DarstellerInnen sind in Daunenjacken, Pudelmützen und dicke Winterschuhe gehüllt, während die Crew die Scheinwerfer, das Licht und die Schienen für die Kamerafahrten verlegt.

Eine unvergleichliche Kulisse

Nach einer Kurzgeschichte von Clemens Setz inszeniert der Regisseur Sebastian Brauneis die Story eines kleinen Jungen, der verloren geht. Durch Verstrickungen und allerhand mögliche und auch unmögliche Zufälle taucht er wieder auf. Zwei Szenen stehen heute noch auf dem Drehplan. Der kleine Junge wird mit dem Auto abgeholt und der von Nicolaus Ofzarek dargestellte Psychiater macht mit seiner blinden Freundin Agathe einen Nachtspaziergang. Die erste Szene ist schnell im Kasten. Sebastian Brauneis gibt Anweisungen zum Umbau.

Die Kulisse ist für ihn eine unvergleichliche: „Das Gebäude ist ein wunderschönes städtebauliches Ensemble, eines der ersten Hoch- häuser, die in dieser Stadt erbaut worden sind, und ein Denkmal des sozialen Wohnbaus“, so der Regisseur, der schon mit Nicolas Ofczarek und Robert Palfrader die Comedy-Serie „Bösterreich“ produziert hat.

Was bleibt, ist der Mond

Als letzte Szene spazieren der Psychiater und seine Freundin durch die Nacht und sie entdecken etwas Unheimliches in einem Fenster des Gemeindebaus. Nach drei Drehversuchen fällt die finale Klappe und die hunderte Meter Kabel wandern mit den Geräten, an denen sie hängen, wieder zurück in die vier LKWs.

Und dort, wo es eben noch gewuselt hat und die Scheinwerfer die Straße beleuchteten, ist das Einzige, was man in der Dunkelheit noch sieht, der Mond, der über der Silhouette des Gemeindebaus hell leuchtet.

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