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Status: Kultautorin

Sie hat die meisten ihrer Statusmeldungen im Gemeindebau verfasst, genauer gesagt: im Julius-Popp- Hof. Genau dort treffen wir die derzeit bekannteste österreichische Autorin. Im „Café und Semmerl“ nur ein paar Schritte von ihrer Gemeindewohnung entfernt.

Sie bestellt sich zum Frühstück ein Kipferl, dazu einen großen Cappuccino und beginnt zu plaudern. Stefanie Sargnagel stammt aus einer Arbeiterfamilie. Ihr Vater ist Installateur, die Mutter Krankenschwester. Ihre Kindheit hat sie in Hernals verbracht. Eine Heldin ihrer Jugend war Christine Nöstlinger, die genau wie sie in der Geblergasse im 17. Bezirk aufgewachsen ist. „Nöstlinger ist sehr real und schwarzhumorig, nicht so beschönigend. Ich habe alles von ihr gelesen und es gab nichts, was mir nicht gefallen hat!“, so die Autorin über ihr Idol.

Nach der Schule studierte Stefanie Sargnagel an der Akademie der bildenden Künste in der Klasse von Daniel Richter. „Zeichnen ist viel entspannter als Schreiben, beim Zeichnen entspanne ich mich, da ist kein Druck dahinter, dass es gut sein muss.“ Stefanie Sargnagel ist heute eine gefeierte Autorin und Zeichnerin. Sie illustriert unter anderem für die Wiener Stadtzeitung „Falter“.

Ihr aktuelles Buch „Statusmeldungen“, in dem die Facebook Statusmeldungen der letzten zwei Jahre veröffentlicht werden, ist heuer im Rowohlt Verlag erschienen. In vielen deutschsprachigen Medien ist die Dame mit der roten Baskenmütze omnipräsent. „Hier in der Gegend werde ich kaum erkannt, ich hatte jetzt auch viel Zeit, in den Erfolg reinzuwachsen." Sie lebt seit zehn Jahren hier im Gemeindebau. „Ich muss hier nicht heizen, weil es immer so warm ist! ... In meiner Familie war klar: Melde dich mit 16 für eine Gemeindewohnung an. Du hast hier alles, es ist alles renoviert!“

„Die, die so laut die Tia zuahaut“

Kontakt zur Nachbarschaft hat sie aufgrund ihrer vielen Lesungen im In- und Ausland nur selten. Zu später Stunde kam einmal in einem Lokal in der Gegend eine Dame zu Stefanie Sargnagel und sagte „Sie san mei Nochbarin, die immerso spät in der Fruah ham kummt und so laut die Tia zuahaut!“ – „Das war mir sehr peinlich!“, so die Schriftstellerin grinsend.

Fad wird der kreativen Wienerin nur selten. Neue Projekte exisitieren zuhauf: Ein Animationsfilm gehört ebenso dazu wie zahlreiche neue Illustrationen. Nach ihrem Buch „Fitness“ wird demnächst ein Film gedreht. Ideen für neue Bücher gibt es auch schon genug: Geschrieben werden sie vermutlich wieder hier im Julius-Popp-Hof am Margaretengürtel.

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