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Dietrichgasse 45

Fakten

Dietrichgasse 45

Dietrichgasse 45, 1030 Wien

Baujahr: 1987-1988

Wohnungen: 13

Architekt: Johann Schobermayr

Wohnen in Wien

Ab den 1980er-Jahren bestimmte ein neuer Stadtentwicklungsplan die Wohnhaussanierung. Der 1984 gegründete Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds und das Wohnhaussanierungsgesetz 1985 ergänzten die optimalen Voraussetzungen für eine sanfte Stadterneuerung. 36 Prozent der Sanierungsgelder flossen in Gemeindebauten, sodass die berühmtesten Gemeindebauten aus der Zwischenkriegszeit saniert werden konnten, wie z. B. der Karl-Marx-Hof, der George-Washington-Hof oder der Rabenhof. Für Neubauten wurde durch Wettbewerbe eine qualitativ hochwertige und individuelle Architektur sichergestellt, wie das Beispiel Hundertwasserhaus zeigt.

Geschichte

Der Wohnbau wurde auf dem ehemaligen Gelände der "Wällischen Gärten" errichtet, die bis ins 19. Jahrhundert ein wichtiger Versorgungsfaktor für die Wiener Bevölkerung waren. Die Gründe gehörten zum Besitz der aus Verona stammenden Oria della Scala. 1445 schenkte sie die Gartenanlagen dem Augustinerorden. Zum Gedenken der aus dem "Welschland" stammenden Stifterin wurden diese bis zur Verbauung ab der Mitte des 19. Jahrhunderts als "Wällische Gärten" bezeichnet.

Die Architektur

Die Gebäudefront des sechsstöckigen Gebäudes wird durch das mittige, deutlich hinter die Fassadenflucht zurückversetzte und mit runden Fenstern versehene Stiegenhaus in zwei symmetrische Blöcke mit je zwei Fensterachsen geteilt. Der rechte Block ist im Erdgeschoßbereich ausgeschnitten und wird von schlichten Rundpfeilern gestützt. Hier befindet sich die Einfahrt in die Tiefgarage. Der Zugang zum Stiegenhaus erfolgt an der ausgebrochen Ecke des linken Blocks. Durch das Zusammenfassen der Fenster mittels roter Farbfelder wird vor allem die Vertikalität der beiden Gebäudehälften betont. Verstärkt wird der Höhenzug noch durch die enger zueinander gesetzten Fenster der beiden obersten Geschoße. Das rote, das Dachgesims durchbrechende Stiegenhaus unterstreicht diesen Eindruck. An der schlichten Hoffassade ist eine polygonale Erkerachse an der linken Hauskante vorgezogen.

Der Name

Die Straße wurde bereits 1830 nach dem Küchengärtner Georg Dietrich (1750-1813) benannt, der Grund zur Verfügung stellte, um den Verkehrsweg anlegen zu können. Er ließ hier um 1800 das erste Haus errichten.

Architekten

Johann Schobermayr - Johann Schobermayr (1922-2001) studierte ab 1943 an der Technischen Hochschule Wien, wo er 1949 seinen Abschluss erhielt. Danach war er als Architekt vor allem für die Gemeinde Wien tätig und entwarf einige kommunale Wohnbauten. Unter anderem entstanden die Wohnhäuser Liechtensteinstraße 93 und 101 in Wien 9 nach seinen Plänen.