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Untere Augartenstraße 39

Fakten

Untere Augartenstraße 39

Untere Augartenstraße 39, 1020 Wien

Baujahr: 1957-1958

Wohnungen: 34

Architekt: Karl Janeschitz

Weitere Adressen

Obere Augartenstraße 30, 1020 Wien

Wohnen in Wien

In den 1950er-Jahren ging es vor allem darum, Zerstörtes wieder aufzubauen und viele neue Wohnungen zu errichten. In den kommunalen Wohnbauten dieser Zeit finden sich die ersten Ansätze der sich später durchsetzenden Zeilenbauweise, die bis heute die großen Vorstadtsiedlungen prägt. Die Wohnbauten wurden größer, höher und waren verstärkt in Blockform gestaltet. Das Flachdach setzte sich durch. Alle neu gebauten Wohnungen waren mit Badezimmern und WC ausgestattet und die Mindestgröße wurde von 42 auf 55 Quadratmeter angehoben.

Geschichte

Die Untere Augartenstraße befindet sich, wie der Name verrät, in unmittelbarer Nähe des Augartens. Das Gelände war bis ins 15. Jahrhundert unbewohnt, erst im 17. Jahrhundert wurde mit der baulichen und gärtnerischen Gestaltung des Augartens begonnen, Kaiser Joseph II. machte den Garten 1775 der Öffentlichkeit zugänglich. Durch die Donauregulierung in den 1870er-Jahren, konnte den häufigen Überschwemmungen des Geländes entgegengewirkt werden. Das Grundstück, auf dem der neue Gemeindebau errichtet wurde, ging 1948 in den Besitz der Stadt Wien über.

Die Architektur

Das aus zwei rechtwinkelig aneinanderstoßenden Trakten bestehende, sechsgeschoßige Wohnhaus schließt eine Baulücke an der Kreuzung von Unterer und Oberer Augartenstraße. In der Sockelzone, die dunkleren Verputz aufweist als die Stockwerkfassade, ist das Mauerwerk etwas zurückgesetzt. Das Erdgeschoß wird von Geschäftsfenstern, querformatigen Fenstern sowie zwei Eingangsbereichen mit Kunststeinrahmung durchbrochen. Gegenüber dem Fassadenputz tritt die farblich differenzierte Rahmung der Fenster etwas zurück. In der Unteren Augartenstraße wird die Zentralachse der Front durch einen Erker mit Sgraffito betont, den jeweils zwei Fensterachsen flankieren. Der Mittelteil der Fassade in der Oberen Augartenstraße ist durch drei, ab dem ersten Obergeschoß vorgezogene, farblich differenzierte Mauerteile charakterisiert, entlang derer sich Balkone befinden. Zwischen diesen verläuft jeweils eine Fensterachse. Die Seitenteile der Front weisen jeweils zwei Fensterachsen auf. Primär nach funktionalen Belangen ausgerichtet, sind die Hoffassaden einfach gehalten. Lediglich die Haupteingangstüren sind durch kunststeingefasste Umrahmungen, die bis zur Höhe des Türsturzes reichen, akzentuiert.

... und die Kunst

Das 1957/1958 datierte Sgrafitto von Godwin Ekhart trägt den Titel "Ornament". Ineinander verzahnte Farbflächen in unterschiedlichen Brauntönen splittern den Grund mehrdimensional auf. Wie bei abstrakter Malerei an Bauten der 1950er-Jahre häufig festzustellen, ist das Werk nicht als autonomes Bild konzipiert, sondern in den Funktionszusammenhang der Architektur eingebettet, indem es die Zentralachse betont.

Der Name

Die Straße, in der die Wohnhausanlage steht, ehemals "Neue Gasse" genannt, führt zum Augarten, auf den ihr Name zurückzuführen ist.

Architekten

Karl Janeschitz - Karl Janeschitz (geb. 1904 in Marienbad/Tschechien; verst. 1967 in Wien) entwarf für die Gemeinde Wien unter anderem die Wohnhäuser Aspangstraße 11-13 in Wien 3 (1960/61), Untere Augartenstraße 39 in Wien 2 (1957/58) und Pulverturmgasse 4 in Wien 9 (1963-1965).