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Radingerstraße 21

Fakten

Radingerstraße 21

Radingerstraße 21, 1020 Wien

Baujahr: 1927-1928

Wohnungen: 17

Architekt: Franz Zabza

Wohnen in Wien

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde die Sozialdemokratie bestimmende Kraft im Wiener Rathaus. 1922 wurde Wien ein selbstständiges Bundesland. Damit war auch der Grundstein für das "Rote Wien" gelegt. Neben Reformen im Gesundheits- und Bildungswesen wurde 1923 ein umfangreiches Bauprogramm gestartet, um für die Bevölkerung menschenwürdige Wohnungen zu schaffen - hell, trocken, mit Wasserleitung und WC ausgestattet, waren sie ein krasser Gegensatz zu den Bassena-Wohnungen in den Mietskasernen. Wesentlicher Teil der Anlagen waren Gemeinschaftseinrichtungen wie Bäder, Kindergärten, Waschküchen, Mütterberatungsstellen, Ambulatorien, Tuberkulosestellen, Turnhallen, Bibliotheken etc. Die Stadt Wien errichtete in der Zwischenkriegszeit 63.000 Wohnungen.

Geschichte

Der im Straßenbild auffallende Bau konnte, obwohl er zu den kleineren Gemeindebauten gehört, stets von den großen Höfen in seiner Umgebung profitieren. Der direkt benachbarte Lassallehof beispielsweise bot Bäderanlagen, Kinderbetreuung und auch eine Bibliothek. Heute ist die Lage des Hauses durch die U-Bahn-Station "Vorgartenstraße" der U1, die sich beinahe vor der Haustüre befindet, noch günstiger. 2001 wurde der Bau wegen seiner bemerkenswerten Architektur unter Denkmalschutz gestellt.

Die Architektur

Der erste Eindruck des Gebäudes zeigt eine massiv wirkende Fassade mit auffallenden Fahnenstangen im Eingangsbereich. Die wie Löcher wirkenden Doppel-Loggien des Hauses werden in der Mittelachse von Rundsäulen gehalten, die so kurz sind, als ob das Gewicht des Steins sie zusammengedrückt hätte. Der ähnliche Eingangsbereich darunter wird von eckigen Säulen gestützt. Ihre filigranen Ornamente erinnern an das Majolikarelief des Bildhauers Josef Franz Riedl, das den Sockelbereich des nicht weit entfernten Baus in der Ybbsstraße 40-42 ziert. Neben den dominierenden Loggien ziehen sich Fensterreihen über die Fassade des 5-stöckigen Gebäudes. So entsteht eine vertikale Struktur, die durch die Fahnenstangen betont wird.

Der Name

Die ehemalige Rüdigerstraße wurde 1905 nach Johann von Radinger (1842-1901) umbenannt, der Professor für Maschinenbaukunde war.

Architekten

Franz Zabza - Franz Zabza (1896-1933) studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien und war bis zu seinem frühen Tod im Wiener Stadtbauamt tätig. Nach seinen Plänen wurden mehrere Gemeindewohnbauten errichtet. Der Margarethe-Hilferding-Hof (Leebgasse 100, Wien 10) ist wohl sein bedeutendstes Bauwerk.