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Dresdner Straße 48-54

Fakten

Dresdner Straße 48-54

Dresdner Straße 48-54, 1200 Wien

Baujahr: 1960-1963

Wohnungen: 154

Architekt: Johann Schobermayr, Otto Erhartt

Weitere Adressen

Winarskystraße 8, 1200 Wien

Leithastraße 29-33, 1200 Wien

Wohnen in Wien

In den 1960er-Jahren nahm der Wohnbau in Wien bis hin zum Wohnungsbauboom der 1970er-Jahre kontinuierlich zu. Die Grundlage dafür bildeten 1961 ein städtebauliches Konzept und ein Generalverkehrsplan von Roland Rainer. Der geplante U-Bahn-Bau sowie die Erschließung bisheriger Randgebiete nördlich der Donau förderten diese Entwicklung. Besonders am südlichen und östlichen Stadtrand gab es Grundstücke zu günstigen Preisen, auf denen neue große Wohnviertel geschaffen wurden. Die neue Fertigteilbauweise mit vorgefertigten Betonelementen erlaubte es, in kurzer Zeit ganze Stadtteile neu zu errichten.

Geschichte

Um die Jahrhundertwende befand sich direkt gegenüber dem Grundstück eine Fabrik für Landmaschinen. Im Südwesten liegt seit 1870 der Nordwestbahnhof, der damals wichtigste Bahnhof der Nordwestbahn. Die heutige Wohnhausanlage wurde 1960 begonnen und 1963 um einen Erweiterungsbau an der Leithastraße und ein Mieterlokal im Innenhof ergänzt.

Die Architektur

Die Wohnhausanlage besteht aus einem längeren Trakt an der Winarskystraße und zwei kürzeren Trakten an der Leithastraße und an der Dresdner Straße. Vor dem siebengeschoßigen Bauteil an der Winarskystraße befindet sich eine Grünfläche, die den Wohnbau teilweise vom Straßenlärm abschirmt. Schmale Verbindungstrakte kennzeichnen die beiden Nahtstellen zu den seitlichen Bauteilen. Dort befinden sich auch die Durchgänge, die zum gemeinsamen Innenhof und zu den einzelnen Stiegenaufgängen führen.

Die glatte Fassade des längeren Bauteils zeichnet sich durch ihre schlichte Gestaltung aus. Die Gliederung erfolgt durch einfache Fensterachsen mit zwei- bzw. dreiteiligen Öffnungen. An den Schmalseiten befindet sich jeweils eine Achse mit Balkonen, welche den monumentalen Baublock auflockern. Die seitlichen Wohntrakte sind mit sechs Geschoßen etwas niedriger ausgeführt, aber ebenfalls zurückhaltend gegliedert. Neben den Fensterachsen sind hier vereinzelt kleine Balkone angeordnet, die sich auch an den hofseitigen Fassaden finden. Im Innenhof gibt es eine Grünfläche, einen Spielplatz sowie eine Parkfläche für die Bewohner. Außerdem befindet sich hier ein ebenerdiges Mieterlokal mit einem kleinen Saal.

... und die Kunst

Im Innenhof der Wohnhausanlage befindet sich eine Eisenplastik von Eduard Robitschko. Der abstrakte Pfeiler besteht aus ineinander gesteckten Eisenplatten, die sich kontinuierlich nach oben entwickeln.

Über dem Durchgang an der Dresdner Straße sind drei Mosaikfriese von Lois Pregartbauer angebracht. Die Darstellungen tragen den Titel "Tiere im Donauraum" und zeigen verschiedene Tiere wie Igel und Vögel in ihrem natürlichen Lebensraum.

Der Name

Die Dresdner Straße ist seit 1875/77 nach Dresden, der Hauptstadt von Sachsen, benannt. Nach der Fertigstellung der nach Dresden führenden Nordwestbahn wurde auch die Straße angelegt.

Architekten

Johann Schobermayr - Johann Schobermayr (1922-2001) studierte ab 1943 an der Technischen Hochschule Wien, wo er 1949 seinen Abschluss erhielt. Danach war er als Architekt vor allem für die Gemeinde Wien tätig und entwarf einige kommunale Wohnbauten. Unter anderem entstanden die Wohnhäuser Liechtensteinstraße 93 und 101 in Wien 9 nach seinen Plänen.

Otto Erhartt - Otto Erhartt (1919-2008) studierte von 1946 bis 1950 Architektur an der Technischen Universität Wien. Als selbständiger Architekt führte er vor allem Industrie- und Gewerbebauten aus, wie etwa die Straßenmeistereien von Spitz (NÖ), Krems (NÖ) und Eggenburg (NÖ). Für die Gemeinde plante Erhartt unter anderem die Wohnhausanlage Sechtergasse 8-10 in Wien 12 (1979-1981) und beteiligte sich an den Entwürfen zum Heinrich-Hajek-Hof in Wien 15 (Oeverseestraße 13-19, 1954-1956).