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Taubergasse 5-7

Fakten

Taubergasse 5-7

Taubergasse 5-7, 1170 Wien

Baujahr: 1971-1974

Wohnungen: 48

Architekt: Anton Brenner jun.

Weitere Adressen

Lorenz-Bayer-Platz 7-8, 1170 Wien

Wohnen in Wien

In den 1970er-Jahren begann eine erste Sanierungswelle des Wohnungsaltbestands der Stadt Wien, um den Wohnstandard anzuheben. Zusätzlich wurden von 1972 bis 1977 rund 16.500 neue Wohnungen gebaut. Der Wohnungsmangel war beseitigt. Nun sollten sich neue Anlagen auch besser in ihre Umgebung einfügen, sich vom Straßenverkehr abwenden, öffentlich gut erreichbar und vor allem mit der nötigen Nahversorgung ausgestattet sein. Damit rückte auch ein Grundgedanke des "Roten Wien" aus den 1930er-Jahren wieder in den Mittelpunkt: Es wurde wieder Wert auf die Sozialisierung des Wohnens gelegt. 1978 wurde die Grundsteinlegung der 200.000sten Wohnung seit 1923 gefeiert.

Geschichte

An der Stelle des heutigen Gemeindebaus in der Taubergasse 5 - 7 befand sich bis in die 1960er-Jahre ein Brauhaus der Stadt Wien; es bestand nachweislich seit den 1920er-Jahren, ein Plan zur Erweiterung des Bierdepots datiert vom Juli 1928. Zwei Althäuser auf dem Areal wurden 1963 bzw. 1970 abgetragen und machten der 1975 fertig gestellten Wohnhausanlage Platz.

Die Architektur

Die jeweils 11 Fensterachsen zählenden, glatt verputzten Fassaden der Eckverbauung Taubergasse/Lorenz-Bayer-Platz werden von den gelben Loggienbrüstungen farblich aufgelockert. Das vierte Geschoß wird durch ein Dachgesims abgeschlossen. Das nach innen versetzte Geschoß darüber ist mit Terrassen ausgestattet, Stahlbetonrahmen bilden den Abschluss zur Fassade und zugleich ein konstruktiv nicht erforderliches, auffälliges Gestaltungsmerkmal. Die unterschiedlichen Raumnutzungen spiegeln sich in den verschieden großen Fensteröffnungen wieder, die hauseigenen Nebenräume befinden sich im Sockelgeschoß, das rot und weiß verfliest ist. Die Fassade Taubergasse springt ab der siebten Fensterachse zurück und bildet einen Vorplatz vor den öffentlichen Nutzungen für die Stadt Wien, die Hauseingänge für die Mieter sind ebenfalls zurückversetzt. Der Hof liegt tiefer als das Straßenniveau, eine Rampe führt zu den Abstellplätzen im Keller. Die Hoffassaden weisen ebenfalls gelbe Brüstungen bei den Balkonen und Stahlrahmen bei den Terrassen auf und werden durch einzelne hervortretende Bauteile belebt.

Der Name

Die Taubergasse hieß bis 1894 Dorotheergasse und wurde dann nach Kaspar Tauber, einem Herausgeber lutherischer Schriften und Märtyrer der Lutheraner in Wien, der 1524 als Anhänger der Reformation enthauptet wurde, benannt.
Der Lorenz-Bayer-Platz wurde 1905 nach Lorenz Bayer (1826 - 1894), Gemeinderat von Hernals, benannt. Während des Zweiten Weltkriegs hieß er Domesplatz.

Architekten

Anton Brenner jun. - Anton Brenner jun. (geboren am 12. 11. 1925) studierte an der Staatsgewerbeschule Hochbauingenieurwesen, nach dem Zweiten Weltkrieg an der Technischen Universität Bauingenieurwesen und legte anschließend die Ziviltechnikerprüfung als Architekt ab. Ab 1953 war er erst zusammen mit seinem Vater Anton Brenner in Wien tätig und führte danach sein eigenes Büro bis 1995. Heute arbeitet er als Schriftsteller die Lebenserinnerungen seines Vaters auf.