Mobile Version aus nicht mehr nachfragen

Reindorfgasse 9

Fakten

Reindorfgasse 9

Reindorfgasse 9, 1150 Wien

Baujahr: 1978-1980

Wohnungen: 29

Architekt: Johannes Peter

Wohnen in Wien

Zwischen 1978 und 1981 wurde zur Wohnungsverbesserung in Wien insgesamt ein Darlehensvolumen für über 48.000 Wohnungen zugesichert. 39 Wohnanlagen wurden fertig saniert, an weiteren 86 mit einem Kostenaufwand von 52 Mio. Euro gearbeitet. Zusätzlich wurden über 6.000 neue Wohnungen fertig gestellt. Die Architektur wandelte sich - dank des technischen Fortschritts in der Plattenbauweise - vom Zeilenbau hin zu flexibler gestalteten Anlagen mit individuellem Charakter und mieterfreundlichen Grundrissen. Gleichzeitig verstärkte sich das Mietermitspracherecht und serviceorientierte Wohnungsberatungszentren wurden etabliert.

Geschichte

Gleichzeitig mit der Baubewilligung für das neue von Johannes Peter geplante Wohnhaus wurde im Jahr 1977 auch die Abbruchbewilligung für den Vorgängerbau - ein einstöckiges Wohnhaus samt Nebengebäuden aus dem 19. Jahrhundert - erteilt. Einzige Auflage war die Erhaltung der fünf oberhalb der Fenster situierten Porträtmedaillons des Vorgängerbaus und die Übergabe dieser an ein Museum.

Die Architektur

Das Wohnhaus mit vier Obergeschoßen und einem straßenseitig rückspringenden Terrassengeschoß wird über zwei Stiegenhäuser erschlossen. Straßenseitig ist dem Gemeindebau ein ebenerdiger, weitgehend verglaster Anbau mit Geschäftslokalen vorgelagert, dessen grünes metallverkleidetes Dach Teile des Gehsteigs überragt. Die Fassade des weit hinter die Baulinie gesetzten Wohnhauses erfährt ihre Gliederung durch starke Vor- und Rücksprünge sowie durch tief eingeschnittene, beinahe durchlaufende "Fensterbänder". Im Gegensatz zur eher geschlossen wirkenden Straßenfront öffnet sich die Hoffassade durch zahlreiche Balkone gegen den begrünten Innenhof, der über einen zentral gelegenen, offenen Durchgang erschlossen wird.

Der Name

Die Reindorfgasse, vormals Kirchengasse, trägt seit 1894 ihren Namen. Die Bezeichnung dient zur Wahrung des alten Ortsnamens, der bereits im Jahr 1344 seine erste urkundliche Erwähnung fand. Die selbständigen Ortsgemeinden Reindorf, Braunhirschen und Rustendorf wurden 1863 zum Vorort Rudolfsheim zusammengeschlossen und 1890 nach Wien eingemeindet.

Architekten

Johannes Peter - Johannes Peter (geb. 1931) studierte Architektur an der Technischen Hochschule Wien. Johannes Peter war wie Norbert Kotz, mit dem er später eine Arbeitsgemeinschaft in Wien einging, zunächst im Büro Pfeifer in Schruns (Vlbg.) tätig. Mit Norbert Kotz entwarf er unter anderem das Bundesgymnasium in Steyr (OÖ) und das Bundesverwaltungsgebäude in Wels (OÖ). Für die Gemeinde Wien plante Johannes Peter die Wohnhäuser Oberleitengasse 19-23 in Wien 11 (1983-1985) und Reindorfgasse 9 in Wien 15 (1978-1980).