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Matthias-Schönerer-Gasse 14-18

Fakten

Matthias-Schönerer-Gasse 14-18

Matthias-Schönerer-Gasse 14-18, 1150 Wien

Baujahr: 1941-1942

Wohnungen: 67

Architekt: Viktor Reiter

Weitere Adressen

Koberweingasse 7-9, 1150 Wien

Neusserplatz 3, 1150 Wien

Oeverseestraße 39-41, 1150 Wien

Wohnen in Wien

1938 wurde der Nationalsozialist Hermann Neubacher aus dem Bauressort Wiener Bürgermeister. Die nationalsozialistischen Stadtplaner wälzten pompöse Ideen und Pläne - in erster Linie Propagandamaßnahmen. Die systematische Zerstörung jüdischen Eigentums und Enteignungen - auch von Gemeindewohnungen - waren Teil dieser Stadtplanung. Während einige Architekten ihre Lizenz verloren, wurden andere mit der Errichtung von Volkswohnhäusern, Kasernen und Rüstungsbauten beauftragt. Entgegen den anfänglichen Plänen wurde mehr in Kriegsbauten als in den Wohnbau investiert - die heute noch existierenden Flaktürme wurden errichtet. Ab 1941 wurde die Bautätigkeit kriegsbedingt größtenteils eingestellt und die Strukturen der Stadtplanung wurden aufgelöst. Die Zerstörung großer Teile Wiens war Folge des Krieges.

Geschichte

Während des Nationalsozialismus wurden im Rahmen des sozialen Wohnbaus in Wien nur wenige Wohnhäuser errichtet. Die Wohnhausanlage Matthias-Schönerer-Gasse 14-18 zählt neben den Gemeindebauten in der Tautenhayngasse 28 und der Camillo-Sitte-Gasse 11-13 zu den wenigen Ausnahmen in Rudolfsheim-Fünfhaus.

Die Architektur

Die Wohnhausanlage Matthias-Schönerer-Gasse 14-18 ist ein typisches Beispiel für die wenigen während des Zweiten Weltkrieges in Wien errichteten Gemeindebauten. Das Gebäude wird über sechs Stiegenhäuser erschlossen und verfügt über einen begrünten, mit Sitzgelegenheiten und Kinderspielgeräten ausgestatteten Straßenhof. Über einem niedrigen Sockel erheben sich die vier glatt verputzten Obergeschoße ohne nennenswerte gliedernde Elemente. Lediglich Fensterfaschen und ein die Fassade noch oben hin abschließendes Gesims wurden als schmückende Elemente angebracht. Die nach Westen gerichteten Fassaden sind mit wetterfesten Platten verkleidet.

Der Name

Die Matthias-Schönerer-Gasse, ehemals Schönerergasse, wurde 1938 nach dem Eisenbahntechniker Matthias Ritter von Schönerer (1807-1881) benannt. Schönerer hatte großen Anteil am Bau der Westbahn, in den Jahren 1861 bis 1862 war er Abgeordneter zum Wiener Gemeinderat.

Architekten

Viktor Reiter - Viktor Reiter (1894-1973) studierte bei Leopold Bauer und Franz Krauß an der Akademie der bildenden Künste Wien. Für die Gemeinde Wien plante er vor allem in den 1930er-Jahren mehrere Wohnhausanlagen, wie etwa die Anlagen Rosenhügelstraße 35a in Wien 12 (1930/31), Biraghigasse 38-42 in Wien 13 (1932/33) und Speisinger Straße 84-98 in Wien 13 (1929/30).