Mobile Version aus nicht mehr nachfragen

Graffgasse 12

Fakten

Graffgasse 12

Graffgasse 12, 1100 Wien

Baujahr: 1961-1962

Wohnungen: 50

Architekt: Wilfried Poszpisily

Weitere Adressen

Fernkorngasse 82, 1100 Wien

Wohnen in Wien

In den 1960er-Jahren nahm der Wohnbau in Wien bis hin zum Wohnungsbauboom der 1970er-Jahre kontinuierlich zu. Die Grundlage dafür bildeten 1961 ein städtebauliches Konzept und ein Generalverkehrsplan von Roland Rainer. Der geplante U-Bahn-Bau sowie die Erschließung bisheriger Randgebiete nördlich der Donau förderten diese Entwicklung. Besonders am südlichen und östlichen Stadtrand gab es Grundstücke zu günstigen Preisen, auf denen neue große Wohnviertel geschaffen wurden. Die neue Fertigteilbauweise mit vorgefertigten Betonelementen erlaubte es, in kurzer Zeit ganze Stadtteile neu zu errichten.

Geschichte

Auf dem Gelände entlang der Fernkorngasse gab es ursprünglich unverbaute Acker- bzw. Gartenflächen, die bis in die späten 1950er-Jahre als Grabeland genutzt wurden. Aufgrund der zunehmenden Wohnungsknappheit parzellierte das Wiener Stadtbauamt ab 1955 die Grundstücke, um darauf Wohnanlagen zu errichten. Der Komplex Graffgasse-Fernkorngasse-Holbeingasse wurde als dreiflügelige Anlage rund um einen begrünten Innenhof errichtet.

Die Architektur

Die in den Jahren 1961/62 auf ansteigendem Gelände errichtete Wohnhausanlage Ecke Graffgasse/Fernkorngasse schließt in dreiseitiger Blockrandverbauung eine Baulücke um einen rechteckigen, begrünten Innenhof. Die Gebäude verfügen über vier Geschoße und sind mit Walmdächern ausgestattet. Straßenseitig zeigt der schlichte Bau eine glatte Rieselputzfassade mit rhythmisierender Fensterverteilung und zeittypischen französischen Fenstern. Zwei Balkonachsen setzen sparsame vertikale Akzente. Der Zugang zu den einzelnen Stiegen erfolgt durch ein rechteckiges Tor von der Hofseite aus. Dreiteilige Fenster am Außenbau kennzeichnen die Treppenhäuser. Im begrünten Innenhof gibt es einen Spielplatz sowie Pkw-Stellplätze.

Der Name

Die Graffgasse wurde 1913 nach Generalfeldmajor Johann Freiherr von Graff (1741-1807) benannt, der sich in den Kriegen gegen Preußen und gegen Napoleon große Verdienste erworben hat.

Architekten

Wilfried Poszpisily - Wilfried Poszpisily (1904-1966) studierte zunächst ab 1924 Bauingenieurswesen an der Technischen Hochschule Wien und im Anschluss bis 1931 ebendort Architektur. Als Architekt war er im Zuge des Wiederaufbaus vor allem im Bereich Wohnbau tätig. Für die Gemeinde Wien plante Wilfried Poszpisily unter anderem die Wohnhäuser Baumgasse 63-65 in Wien 3 (1949-1951) und Graffgasse 12 in Wien 10 (1961/62).