Mobile Version aus nicht mehr nachfragen

Lazarettgasse 17

Fakten

Lazarettgasse 17

Lazarettgasse 17, 1090 Wien

Baujahr: 1993-1995

Wohnungen: 30

Architekt: Artur Paul Duniecki

Wohnen in Wien

In den 1990er-Jahren konzentrierte sich die Stadt Wien neben geförderten Sanierungen hauptsächlich darauf, die Stadt im Nordosten und Süden zu erweitern (21.000 Wohnungen in vier Jahren). In enger Zusammenarbeit mit der Stadtplanung wurden großflächig Siedlungsgebiete erschlossen, so zum Beispiel der Leberberg in Simmering. Die Gemeindebauten, die nun für eine breitere Bevölkerungsschicht zugänglich sind, passen sich den modernen Bevölkerungsstrukturen an, indem sie flexible Wohnungen auch für Alleinerziehende, ältere Menschen und Alleinstehende bieten. Zudem sparen sie durch eine nachhaltige Bauweise Betriebskosten und Energie.

Geschichte

Im Jahr 1860 wurde die betreffende Parzelle mit einem drei Stockwerke hohen (= viergeschoßigen) Wohngebäude am Alserbach und einem drei Stockwerke hohen Hof-Doppel- und Seitentrakt bebaut. Beide Häuser zusammen umfassten 44 Wohnungen und vier Lokale. Im Februar 1991 erteilte die Bauaufsichtsbehörde die Bewilligung zum Abriss der inzwischen baufällig und unwirtschaftlich gewordenen Gebäude, um im Jahr darauf die neuerliche Bebauung der Liegenschaft zu genehmigen.

Die Architektur

Die aktuelle Bebauung des Geländes in der Lazarettgasse 17 umfasst ein sechsgeschoßiges Wohnhaus mit 30 Wohnungen, drei Geschäftslokalen und einer zweigeschoßigen Garage mit 33 PKW-Stellplätzen. Die Besonderheit des Entwurfs von Architekt Artur Paul Duniecki liegt in der Art der Erschließung, welche sich kreuzförmig horizontal und vertikal durch das Gebäude zieht. Einem zentral gelegenen, im Grundriss rhombusförmigen, über alle Geschoße fortlaufenden Luftschacht sind ein Lift und ein ringförmiger Treppenlauf eingebaut. Von diesem Ring aus verlaufen die Arme des Erschließungskreuzes parallel zur Straßenfassade zu den einzelnen Wohnungen bzw. orthogonal dazu zum Hauseingang, zu den Garagen und zum Garten im Hinterhof. Ebenso untypisch ist die Belichtung dieses Bereiches: Über große Dachflächenfenster dringt Tageslicht ein, welches dem Stiegenhaus eine angenehme Atmosphäre verleiht. Die Fassade zeigt der Zeit entsprechende, postmoderne Aspekte, so beispielsweise die Geländer, die segmentartigen Ausbuchtungen der Pflanzenbalkone, aber vor allem die - trotz der drei kleinen Lokale - in sich gekehrte, geschlossene Gestaltung der Erdgeschoßzone.

Der Name

Die Lazarettgasse wurde 1787 erstmals namentlich erwähnt; sie erinnert an die Krankenanstalten, die hier seit dem Mittelalter bestehen. Johannes in der Siechenals errichtete in der Gegend bereits im 13. Jahrhundert eine Art Infektionsspital, welches man "Siechenhaus" nannte. Kaiser Leopold I. ließ dann ein Großarmen- und Invalidenhaus errichten, das unter Kaiser Joseph II. um 1783 nach dem Vorbild des Pariser Zentralspitals Hôtel Dieu zum Allgemeinen Krankenhaus ausgebaut wurde. Dieses galt nach seiner Fertigstellung als das modernste Spital Europas und bot mit insgesamt 111 Krankensälen Platz für 2.000 Kranke.

Architekten

Artur Paul Duniecki - Artur Paul Duniecki (geb. 1939) absolvierte sein Architekturstudium an der Technischen Hochschule Wien. Anschließend arbeitete er im Büro von Karl Schwanzer, seinem Diplomarbeitsbetreuer, und wurde später Mitarbeiter von Wilhelm Holzbauer. Mit Otto Häuselmayer entwickelte er 1971 das "Instant House"-Projekt. In den Jahren 1977 bis 1980 war er Hochschulassistent an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Zu seinen realisierten Projekten gehören neben mehreren Wohnbauten unter anderem auch die Niederlassung der Möbelmarkt-Kette Kika in Wien 22 Wien, Wagramer Straße 246 (1995) und das Multiplex-Kino "Village Cinema" in Wien 3, Landstraßer Hauptstraße 2a (1999-2000).

Freie Garagenplätze

Art Miete