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Salzergasse 21

Fakten

Salzergasse 21

Salzergasse 21, 1090 Wien

Baujahr: 1963-1965

Wohnungen: 14

Architekt: Franz Plass

Weitere Adressen

Liechtensteinstraße 74, 1090 Wien

Lichtentaler Gasse 1, 1090 Wien

Wohnen in Wien

In den 1960er-Jahren nahm der Wohnbau in Wien bis hin zum Wohnungsbauboom der 1970er-Jahre kontinuierlich zu. Die Grundlage dafür bildeten 1961 ein städtebauliches Konzept und ein Generalverkehrsplan von Roland Rainer. Der geplante U-Bahn-Bau sowie die Erschließung bisheriger Randgebiete nördlich der Donau förderten diese Entwicklung. Besonders am südlichen und östlichen Stadtrand gab es Grundstücke zu günstigen Preisen, auf denen neue große Wohnviertel geschaffen wurden. Die neue Fertigteilbauweise mit vorgefertigten Betonelementen erlaubte es, in kurzer Zeit ganze Stadtteile neu zu errichten.

Geschichte

An der Stelle des heutigen Gemeindebaus stand von 1794 bis 1962 das Haus "Zum Blauen Einhorn", in dem 1823 Nikolaus Lenau wohnte. Heimito von Doderer, mit Lenau verwandt, lässt das Hauszeichen in seinem Werk "Die Strudlhofstiege" für die Begegnung der Romanfiguren schicksalhaft werden.

Die Architektur

Das fünfstöckige Wohnhaus ist als Dreispänner konzipiert und enthält 15 Wohnungen, im Erdgeschoß außerdem ein Geschäftslokal.

Der Bau formt mit seinem Gegenüber, dem Gemeindewohnhaus in der Salzergasse 19, an dessen Architektur er sich stilistisch anlehnt, eine Eingangssituation: Die Lichtentaler Gasse führt zwischen beiden Gebäuden hindurch ins Lichtental (ehemals Liechtenthal), dessen Zentrum ein Park, die Pfarrkirche und die städtische Schule bilden. Die besondere Eck- und Portalfunktion hervorhebend, realisierte Plass einen kubisch aufgebauten, plastischen Baukörper: Hier werden Erker, turmartige Überhöhungen und Terrassen in einem geometrischen Formenspiel ineinander verschachtelt.

Die Fenster sind glatt in die vollkommen schmucklose Fassade eingeschnitten; einzig der relativ unscheinbare Eingang in der Salzergasse ist mit einem hervortretenden Gewände aus Stein gefasst.

Der Name

Die Salzergasse führt diese Bezeichnung seit 1808 und erinnert damit an die so genannten "Salzer": So nannte man die Schiffer, die Salz nach Wien brachten. Urkundlich erwähnt wurde die Straße bereits 1701.

Architekten

Franz Plass - Franz Plass (1895-1962) studierte Architektur an der Technischen Hochschule Wien und wechselte im Anschluss an die Akademie der bildenden Künste, wo er die Meisterklasse von Friedrich Ohmann besuchte. Plass war zunächst in der Schweiz und in Deutschland tätig, bevor er nach Prag kam, wo er sich an den Entwürfen von öffentlichen Bauten und großen Wohnhausanlagen beteiligte. Nach dem Zweiten Weltkrieg vorübergehend in Wien ansässig, folgte er 1947 einer Berufung nach Chile, wo er an der Realisierung großer Siedlungsprojekte mitarbeitete. Ab 1954 war er wieder als Architekt in Wien tätig.