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Liechtensteinstraße 101

Fakten

Liechtensteinstraße 101

Liechtensteinstraße 101, 1090 Wien

Baujahr: 1964-1966

Wohnungen: 11

Architekt: Johann Schobermayr

Wohnen in Wien

In den 1960er-Jahren nahm der Wohnbau in Wien konsequent zu. Die Grundlage dafür bildete 1961 ein städtebauliches Konzept von Roland Rainer. Besonders am südlichen und östlichen Stadtrand gab es Grundstücke zu günstigen Preisen. Auf ihnen wurden neue große Wohnviertel geschaffen. Die neue Fertigteilbauweise mit vorgefertigten Betonelementen erlaubte es, in kurzer Zeit ganze Stadtteile neu zu errichten.

Geschichte

Dieses Wohnhauses aus den 1960er-Jahren blieb im Wesentlichen bis heute unverändert. Lediglich kleinere Umbauten des Aufzuges sowie Änderungen der Nutzung des Erdgeschoßes veränderten den Baubestand geringfügig. Im ersten Stock wurde anstelle einer Wohnung eine Arztpraxis eingerichtet.

Die Architektur

Dieses Wohnhaus aus den 1960er-Jahren wurde ebenso wie sein "Schwesterbau" in der Liechtensteinstraße 93 von Johann Schobermayr entworfen. Das Gebäude ist etwas niedriger als die flankierenden Häuser und hat sieben Geschoße. In den fünf oberen Stockwerken befinden sich derzeit zehn Wohnungen. Das Erdgeschoß hat der Architekt für Geschäftslokale freigehalten. Dieser unterste Bereich ist durch einen horizontal durchgängigen, blauen Mauersaum charakterisiert, darüber befinden sich die Oberlichten der Geschäfte. Die Fassade des Hauses ist grundsätzlich sehr schlicht gehalten. Die putzverriebene Außenwand zur Liechtensteinstraße hin ist glatt und weist keinerlei Schmuck oder Verzierung auf. Die Oberfläche ist nur durch die Fenster unterbrochen. Diese liegen zur Liechtensteinstraße hin Richtung Osten, sodass die Morgensonne die Räume erhellt. Das Stiegenhaus ist teilweise mit Kunststein verkleidet, die Wände sind tapeziert.
Die schlichte Architektur, die hier zum Einsatz kommt, ist typisch für Wohnanlagen aus den 1950er- und 60er-Jahren. Zweckmäßigkeit und rasche Wohnraumbeschaffung standen im Vordergrund.

Der Name

Die Liechtensteinstraße wurde 1862 nach Gundacker Fürst Liechtenstein (1580-1658), einem Vertreter des bis heute regierenden Fürstengeschlechts Liechtenstein, benannt. Die Straße führte am Besitz des Fürsten, dem Liechtensteinschen Sommerpalais, vorbei. Sie bildete den inneren Abschnitt eines alten, nach Klosterneuburg führenden Straßenzuges, dessen südliche Seite vorwiegend von Gärten begrenzt wurde.

Architekten

Johann Schobermayr - Johann Schobermayr (1922-2001) studierte ab 1943 an der Technischen Hochschule Wien, wo er 1949 seinen Abschluss erhielt. Danach war er als Architekt vor allem für die Gemeinde Wien tätig und entwarf einige kommunale Wohnbauten. Unter anderem entstanden die Wohnhäuser Liechtensteinstraße 93 und 101 in Wien 9 nach seinen Plänen.